Das CARE-PAKET
in das sowjetische Herrschaftssystem eingegliedert worden.
Auch in Österreich versuchen die Kommunisten mit der Sowjetunion im Hintergrund mitzumischen, trotz geringen Rückhalts in der Bevölkerung, wie die Wahlen zeigen. Die triste Versorgungslage nährt eineunzufriedenheit in der Bevölkerung, die die Kommunisten nun zu nutzen versuchen. Sie schüren Streiks, die im Mai 1947 losbrechen. Das energische Auftreten der westlichen Alliierten zwingt jedoch die Sowjets samt ihrer kommunistischen Vorhut, einzulenken.
Die USA entschließen sich 1948 zu einem drastischen Schritt, um das am Boden liegende Europa wieder aufzurichten. Der Marshallplan, benannt nach dem Generalstabschef während des Krieges und nunmehrigen Us-außenminister George C. Marshall, pumpt Gelder und Güter im heutigen Wert von rund 131 Milliarden Dollar in europäische Staaten, die per Vertrag an dem Programm teilnehmen. Auch Österreich will am Marshallplan teilhaben und hofft damit auf einen Schub zum rasanten Wiederaufbau. Von der Sowjetunion, die ihre Satellitenstaaten nicht an diesem amerikani-
gründeten 22 amerikanische Hilfsorganisationen „CARE“(„Cooperative for American Remittances to Europe“). Diese Kooperation schickte Hilfspakete, zuerst nur aneinzelpersonen, diebekannte in den USA hatten, dann aber auch an Einrichtungen wie Altersheime, Spitälerundschulen. Die Pakete enthielten Lebensmittelwiefleischkonserven, Trockenmilch, Kaffee, Zucker, Schokolade und Marmelade, aber auch Toilettenpapier, Seife, Kaugummi oder Babynahrung. Später kam ein Saatgutprogramm dazu. Eine Million Care-pakete imwertvon9,9millionenus-dollar wurden bis 1955 nach Österreich geschickt.
schen Hilfsprogramm teilnehmen lässt, muss erst die Zustimmung abgerungen werden. Natürlich verfolgten die USA mit diesem Wirtschaftsprogramm auch die Absicht, den Einfluss der Sowjetunion in Europa einzudämmen. bwohl Fortschritte im Land sichtbar sind, verliert die ÖVP bei der Nationalratswahl 1949 die absolute Mehrheit, auch die SPÖ mit Schärf erleidet Einbußen. Der als Sammelbecken für die Unzufriedenen, darunter ehemalige „Braune“, neu gegründete Verband der Unabhängigen (die Vorgängerpartei
Oder FPÖ) erreicht auf Anhieb 11,6 Prozent, die KPÖ bloß knapp fünf Prozent. Die Wahlbeteiligung liegt bei 95 Prozent. Die ÖVP und die SPÖ bilden neuerlich eine Koalitionsregierung, diesmal ohne Einbindung der Kommunisten. Die Regierung kann sich immerhin auf eine Zustimmung von 82,7 Prozent der bei derwahl abgegebenen Stimmen stützen. Mittlerweile hatte ein großerteil jener, die 1945 alsnazis daswahlrecht verloren hatten, die vollen Bürgerrechte zurückbekommen: Volkspartei und Sozialisten buhlten um die Gunst dieser „Ehemaligen“.
Zwar scheitern vorerst sämtliche Verhandlungen mit den Siegermächten über einen Staatsvertrag, der Österreich von der Besatzung befreit, aber am Ende des Jahrzehnts zeichnet sich der berühmte Lichtstreifen am Horizont ab. Die Wirtschaft Österreichs erholt sich zusehends, so weit, dass schon im August 1950 die Lebensmittelbewirtschaftung aufgehoben werden kann.
Lesen Sie morgen: Staatsvertrag und Ungarnkrise – Österreich in den 50er-jahren.