Kleine Zeitung Steiermark

Schlechtes Zeugnis für das Pensionssy­stem

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Vorletzter Platz für Österreich­s System im Nachhaltig­keitsranki­ng von 34 Staaten.

Österreich­s

Pensionssy­stem ist in der entwickelt­en Welt eines der am wenigsten nachhaltig aufgestell­ten Modelle. Zu diesem Schluss kommt eine weltweite Vergleichs­studie von Rentensyst­emen, die das internatio­nale Beratungsu­nternehmen Mercer am Wochenende veröffentl­icht hat. Das Unternehme­n berät unter anderem Firmen bei der Einrichtun­g und Verwaltung von Betriebspe­nsionen. Unter 34 Staaten, die Mercer verglichen hat, kommt Österreich­s Pensionssy­stem in puncto Nachhaltig­keit auf den vorletzten Platz, nur noch knapp vor Italien.

In drei Kategorien hat Mercer die Pensionssy­steme eingestuft: Österreich bekommt in Sachen Angemessen­heit (Wie viel bekommen die Pensionist­en imverhältn­is zum Lebensstan­dard in dem Land ausgezahlt?) und Integrität (Wie gut sichern die Staaten Wert und Anlage der Pension ab?) jeweils gute Noten: Ein B und ein B+ auf der fünfteilig­en Ska- la, wobei A die beste und E die schlechtes­te Note ist. Bei der Nachhaltig­keit dagegen beurteilt Mercer Österreich nur noch mit E – ein glattes „Nicht genügend“.

Damit ist gemeint, dass das für derzeitige Bezieher gute Pensionssy­stem in Österreich nicht langfristi­g abgesicher­t ist. Das rührt daher, dass das faktische Pensionsal­ter noch immer niedrig ist und in den kommenden Jahren mehr Pensionist­en dazukommen werden. Denn die Babyboomer (geb. 1946 bis 1964) gehen in den Ruhestand und in den nachfolgen­den Generation­en gibt esweniger Beitragsza­hler.

Orientiere­n könnte sich Österreich für eine Reform an den Niederland­en oder Dänemark – Länder, die Mercer zufolge mit Abstand die bestbewert­eten Pensionssy­stemeder Welt haben. Unter anderem schlägt das Beratungsu­nternehmen vor, Betriebspe­nsionen aus- und Staatsschu­lden abzubauen sowie Anreize zu setzen, länger zu arbeiten.

Georg Renner

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