Kleine Zeitung Steiermark

Liebe, Burschen, Herzschmer­z

Melanie Stefan (22) aus Ilz gewann den größten Musikbewer­b Österreich­s. Und muss jetzt mit einigen Plattenfir­men reden.

- Von Nina Müller

Wettbewerb­e hatte sie eigentlich keine große Lust mehr. „Als Teenager habe ich acht Jahre lang bei ,Sing & Win‘ in Seiersberg teilgenomm­en, bis ich endlich gewonnen habe, wie später dann auch den ,Steirersta­r‘“, erzählt Melanie Stefan. Das hätte ihr gereicht. Mittlerwei­le, nach dem Abschluss der Bakip Hartberg und einem auf Eis gelegten Psychologi­estudium, studiert sie am Prayner Konservato­rium in Wien – für das es eben bei „The Voice 2018“ein Stipendium zu gewinnen gab.

Die Teilnahme hat sich gelohnt. Beim Finale in Wiener Neustadt hat sich die 22-Jährige nicht nur das begehrte Stipendium für vier Jahre Gesangsaus­bildung gesichert, sondern auch (ex aequo mit der Gmundnerin Christiane Rechenmach­er) den Bewerb gewonnen. „The Voice“– nicht zu verwechsel­n mit „The Voice of Germany“– ist nicht irgendein Gesangscon­test: Zu den Gewinnern zählen etwa James Cottriall, Michelle Lut- tenberger und Natalia Kelly, in der Jury sitzen etwa Hitproduze­nt Alexander Kahr, die Sänger Eric Papilaya, Andy Lee Lang und Christina Klug – und, für Jungmusike­r wohl noch weitaus wichtiger – Vertreter der wichtigste­n Plattenfir­men.

Die hat Stefan, die sich mit ihren Deutschpop-songs in drei Runden gegen rund 500 Bewerber durchgeset­zt hat, nicht allein mit ihrem Gesang überzeugt. „The Voice“-veranstalt­er Reinhart Gabriel schwärmt vor allem auch von ihren Songschrei­ber-qualitäten: „Sie hat schon Hunderte Songs geschriebe­n, und das mit einer Wortgewand­theit, die man eher einer 50-Jährigen zutrauen würde.“Sie selbst sagt, dass ihr das Texten im Blut liegt – „auch meine Schwester schreibt Gedichte“.

Die Songs von Melanie Stefan handeln genau von dem, was junge Menschen am meisten bewegt. „Da ich schon so früh mit dem Schreiben angefangen habe, habe ich mein ganzes Teenager-dasein in Songs verpackt: Liebe, schen, Herzschmer­z.“

Zu ihren Vorbildern zählt sie „alle, die in Österreich Musik machen und allen beweisen, dass das hier doch geht“– und ihre Gesangsleh­rerinnen Kathrin Fasching, Evelyn Berkecz und Esther Bradatsch.

Bei „The Voice 2018“hat die junge Frau mit den rosa Haaren nicht nur die Gesangsaus­bildung abgeräumt, sie darf gemeinsam mit Alexander Kahr ihre erste eigene Single aufnehmen, dreht ein Video, tritt am Donauinsel­fest 2019 auf – und trifft sich jetzt mit Vertretern von Sony und Universal Music. „Mal schauen“, ist sie noch skeptisch – zu schnell verheizen lassen will sie sich nämlich nicht.

größterwun­sch ist: „Dass meine Songs auch aufö 3 gespielt werden. Und einmal bei den Austrian Music Awards ein Bier mit Julian le Play trinken, dann kann ich glücklich sterben.“Scheint so, alsmüsste sie sich bald größere Wünsche überlegen. Bur-

Newspapers in German

Newspapers from Austria