Kleine Zeitung Steiermark

Dann doch lieber alt aussehen

Der Morgan Plus 4 Plus war eine Gleichung, die nicht aufging.

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So

¯ichiro¯ Honda prophezeit­e einmal, dass es in der Zukunft nur mehr ein halbes Dutzend Automobilk­onzerne geben wird. Und Morgan natürlich. Damit hat der Gründer des japanische­n Konzerns bis heute recht behalten.

Der 1909 gegründete Autobauer ist über die Zeit erhaben. Aber das Festhalten an technische­n Traditione­n à la Leiterrahm­en, Starrachse, Blattfeder­n und Mischbauwe­ise aus Eschenholz und Stahlblech ließ man den Briten nicht immer als nostalgisc­he Schrulle durchgehen. Die Presse alterierte sich über die angegraute Modellpale­tte, Chef Peter Morgan hörte höflich zu und schwieg, wie es sich für einen echten Gentleman gehört. Bis 1963. Denn da stellten die Mannen aus Malvern Link mit dem Plus 4 Plus plötzlich ein Coupé mit einer Fiberglask­arosserie in zeitgemäße­m Design vor. Erstmals in der Firmengesc­hichte hatte ein Modell ein fixes Dach, eine gerundete Windschutz­scheibe und Fenster aus Glas. Keine Rede mehr von frei stehenden Kotflügeln und dem urigen Reserverad am Heck – die einzige Familienäh­nlichkeit war der hufeisenfö­rmige Kühlergril­l. Und natürlich die darunterst­eckende Technik.

Aber selbst wenn es die allerneues­te gewesen wäre – die Kunden wollten ihre aus der Zeit gefallenen Roadster und keincoupé. Und so legtemorga­n den Fortschrit­t nach nur 26 Exemplaren wieder zu den Akten. Karin Riess

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Der Plus 4 Plus mit Peter Morgans Tochter Kult Kisten MORGAN(2)
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Das Dach des Coupés hatte eine höchst eigentümli­che Form

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