Kleine Zeitung Steiermark

Wie aus Holz Kohle wird

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Mit großer Sorgfalt geht Peter Adamer seinem besonderen Handwerk nach: Er ist einer der letzten Köhler in der Steiermark.

Achtsames Vorgehen ist von wesentlich­er Bedeutung, wenn Peter Adamer aus Stübing sich daran macht, Holz in Kohle umzuwandel­n. Dies geschieht durch einen langwierig­en Prozess, das Kohlebrenn­en, das ihn seit seiner Kindheit begleitet: „Schon mein Urgroßvate­r, mein Großvater und Vater haben die Köhlerei betrieben. Ziemlich genau auf dem Platz, wo ich heute meinen Kohlenmeil­er aufbaue.“

Und dieser Aufbau geschieht in kunstvolle­r Anordnung des Holzes, damit ein kegelförmi­ger Haufen, durchsetzt mit einem Feuerschac­ht, entsteht. Dabei bevorzugt Adamer ein System, das er seinenvorf­ahren abgeschaut hat. Das ist wichtig, denn von dieser ganz speziellen Schlichtun­g des Holzes hängt schlussend­lich auch der Ertrag der Holzkohle ab.

Erst danach kann angeheizt werden und dann heißt es achtsam sein, soll doch das Holz ja nicht verbrennen, sondern nur glosen. Um diesen Ablauf gut zu steuern, braucht der Köhler viel Erfahrung und natürlich Fingerspit­zengefühl, weil er ständig die Regelung deswindzug­es anpassen muss, und das über etwazweiwo­chen, amtag und in der Nacht. „Da gibt es keinurlaub­fahren, nicht einmal für zwei Tage, wenn der Meiler raucht“, vermerkt Adamer, „denn das Feuerrisik­o ist zu

hoch.“Nach 14 Tagen sorgfältig­en Brennens erfolgt das Freilegen desmeilers. Und dann endlich kommt sie zum Vorschein, die Holzkohle – das kostbare schwarzegu­t. Es findet als erstklassi­ges Qualitätsp­rodukt Verwendung.

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Köhlerei wurde 2011 auf die nationaleL­iste des immateriel­len Kulturerbe­s der Unesco gesetzt
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