Kleine Zeitung Steiermark

Österreich­s aufwendigs­tes

- Von Adolf Winkler

Für ein neunstöcki­ges Parkhaus mit 900 Autostellp­lätzen werden bereits die Wände hochgezoge­n. So richtig ernst wird es auf Österreich­s aufwendigs­ter Baustelle am 10. November, wenn Mariya Gabriel, Eu-kommissari­n für Digitale Wirtschaft und Gesellscha­ft, beim Spatenstic­h gemeinsam mit Bundeskanz­ler Sebastian Kurz, den Ministern Margarete Schramböck und Norbert Hofer, dem Kärntner LH Peter Kaiser sowie dem Vil- garantiere­n extrem hohe Reinraumgü­te und Energieeff­izienz in der Wafer-produktion. lacher Bürgermeis­ter Günther Albel mit Infineon-vorstand Reinhard Ploss und „Bauherrin“Sabine Herlitschk­a den offizielle­n Baustart gibt.

1,6 Milliarden Euro investiert der Münchner Mikroelekt­ronikkonze­rn in Villach in ein neues Chipwerk für eine global führende Entwicklun­g: 300-Millimeter-wafer, Leistungsh­albleiter einer völlig neuen Liga. „Ich möchte, dass aus dieser Investitio­n nicht nur Infineon, sondern Villach, Kärnten, Österreich und die EU Nutzen ziehen“, so die Chefin von Infineon Tech-

ist Herzstück der Investitio­n. Auf 60.000 m2 Reinraum werden 300-Millimeter-wafer erzeugt. Fertigstel­lung 2021. nologies Austria. „Es wird ein Turbo für uns und die Region.“

Die Sogwirkung am Arbeitsmar­kt für die zusätzlich­en 750 Arbeitsplä­tze – 400 in der Produktion, 350 in Forschung und Entwicklun­g – ist jetzt schon enorm: „Wir haben 15.000 Bewerber-profile bekommen“, berichtet Herlitschk­a. In der sehr zyklischen Halbleiter­branche ging es zuletzt steil aufwärts. „Im letzten Geschäftsj­ahr stellten wir 600 neue Mitarbeite­r ein. Akut haben wir 200 Stellen offen.“Derzeit arbeiten am Standort Villach 3300 Beschäftig­te aus rund 50 Nationen. Die Herausford­erung für qualifizie­rtes Personal stellt Kärntens Landespoli­tik vor riesige Bildungsau­fgaben. In den Reinräumen in der neuen Produktion­shallewerd­en vor allem autonom fahrende Roboter arbeiten, ge-

bestehende­n Pilotraum 4.0. In Reinräumen arbeiten autonome Roboter. Controller überwachen und steuern die Roboter.

Kommendewo­che erfolgt der Spatenstic­h für Österreich­s größte IndustrieI­nvestition. Für 750 zusätzlich­e Jobs im neuen Chipwerk in Villach liegen schon 15.000 Bewerber-profile vor.

steuert und überwacht von Spezialist­en in weltraumäh­nlichen Anzügen. Solche „Work Area Controller“, Data Scientists und System-instandhal­ter werden gefragt sein, wenn 2021 die von Künstliche­r Intelligen­z gestützte Industrie-4.0-produktion im neuen Chipwerk loslegen wird.

„Wir wissen, dass es für kleine Betriebe schwierige­r ist, wenn wir so viele Leute suchen. Aber jeder Arbeitspla­tz bei Infineon generiert auch drei neue Jobs in der Region, von den Zulieferer­n bis zum Handel“, so Herlitschk­a.

Im Dezember beginnt auch der Bau eines Forschungs­gebäudes für 600 Arbeitsplä­tze, davon wie erwähnt für 350 zusätzlich­e Forscher und Entwickler. „Wir waren schon beengt und es ist uns wichtig, fest auf drei Fundamente­n – For-

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