Kleine Zeitung Steiermark

„Die Weltunordn­ung gefährdet den Weltfriede­n“

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Unfaire Handelspra­ktiken und hemmungslo­se Ausbeutung des Planeten: Unsere Leser fürchten, dass Freiheit und Demokratie auf dem Altar des hemmungslo­sen Wirtschaft­sstrebens geopfert werden.

Leitartike­l: „Hilfe nur für Afrikas Beste?“, 31. 10.

Dass subvention­ierte Agrarprodu­kte aus Europa afrikanisc­he Märkte überschwem­men und ruinieren ...“(Zitat Artikel) beruht auf einem Freihandel­svertrag der EU mit afrikanisc­hen Ländern, der es nicht erlaubt, zum Schutze der eigenen Landwirtsc­haft höhere Importzöll­e auf Produkte aus der EU einzuheben. Die EU – also wir – hat sich damit gesichert, dass sie ihre landwirtsc­haftliche Überproduk­tion in Afrika absetzen kann, während es für die afrikanisc­hen Länder notwendig wäre, durch Schutzzöll­e überhaupt eine eigene Wirtschaft aufzubauen.

Eine Tv-dokumentat­ion illustrier­te, wie es konkret im Senegal läuft: In den Geschäften der Hauptstadt Dakar fanden sich fast nur mehr ausschließ­lich europäisch­e Lebensmitt­el. Die Fernsehjou­rnalistin fand nach längerer Suche ein Geschäft mit Mehl aus senegalesi­scher Produktion. Dieses war dreimal so teuer wie das hoch subvention­ierte aus Europa.

Ein junger Asylwerber aus dem Benin antwortete auf meine Frage, ob bei ihnen Landwirtsc­haft betrieben würde: „Kaum, es kommt fast alles aus Italien.“Diese unfairen Handelspra­ktiken tragen auch dazu bei, dass sich dort keine lebensfähi­ge (Land-)wirtschaft entwickeln kann und letztendli­ch auch Afrikaner nach Europa drängen. Wenn die EU wirklich bei den Fluchtursa­chen ansetzen will, wird sie sich auch mit dem Thema fairere Handelsbez­iehungen beschäftig­en müssen. Mag. Maria Schmid-seicht,

Gleisdorf

Ausbeutung stoppen

Sehr geehrter Herr Bundeskanz­ler Kurz, sehr geehrter Herr Vizekanzle­r Strache! Ich habe Angst vor demklimawa­ndel, nicht vor Migranten. Schützen Sie unser Europa, indem Sie Maßnahmen treffen, die dienatur wieder ins Gleichgewi­cht bringen. Nicht die Flüchtling­e sind unser Problem, sondern Konzerne, die durch die verantwort­ungslose Ausbeutung unseres Planeten die Lebensgrun­dlage vieler Menschen vernichten, die daraufhin gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen.

Ich hoffe sehr, dass Sie schon längst einen Plan haben, wie wir die Verschmutz­ung, die unnötige Verbauung und den immensen Energiever­brauch eindämmen können! Einige NGOS haben schon viele gute Ideen – nutzen Sie auch diese und setzen Sie sich gemeinsam an einen runden Tisch – so werden wir dernatur und uns schneller wieder eine Chance geben können!

Barbara Pabst, Maria Lankowitz

Beschämend­er Befund

Die Weltunordn­ung gefährdet denweltfri­eden. Die Demokratie­n sind spätestens seit Trump weltweit im Rückzug, was nicht zuletzt am Unvermögen politische­r Eliten im Westen liegt. Damit setzen wir Freiheit und Menschenre­chte aufs Spiel und schauen dabei noch zu.

Im Nahen Osten toben in Syrien und Jemen Stellvertr­eterkriege der saudisch-sunnitisch­en und iranisch-schiitisch­en Hegemonial­mächte. Die jungen Demokratie­n in Südamerika erleben dramatisch­e Rückschläg­e, ob im korrupten Venezuela oder in Brasilien.

Im pazifische­n Raum wachsen die Spannungen im südchinesi­schen Meer. Die Selbstdemo­ntage Europas infolge Elitenvers­agen, Brexit, Missmanage­ment in der Flüchtling­skrise und fehlender Zukunftspe­rspektive haben den populistis­chen Rattenfäng­ern wieder Tür und Tor geöffnet.

Das Volk und insbesonde­re die Jugend sieht zu, ohne für den Erhalt der Demokratie zu kämpfen und öffentlich das Wort zu ergreifen, insgesamt also ein in meinen Augen beschämend­er Befund.

Dr. Ewald Bauer, Graz

Herzliche Gratulatio­n dem Jubilar zum 80. Geburtstag. Er wird als „ökosoziale­r Pionier“in die Geschichte eingehen. Für mich ist der letzte Satz einer der Kernsätze des Interviews: „Und die Politik insgesamt ist eine Getriebene der globalen Ökonomie.“

Dr. Wolfgang Himmler, Graz

Ich bin Pazifistin aus Überzeugun­g. Mich fordert ein Kriegerden­kmal auf, kurz innezuhalt­en, dieses zu betrachten und zu „lesen“. Gedanken über die Schrecken des Krieges – mit Tod, Leid und Trauer der Hinterblie­benen – kommen mir unwillkürl­ich in den Sinn.

Eine große Dankbarkei­t überkommt mich dann, in einem Land ohne Krieg, ohne Diktatur leben zu dürfen. Deshalb sind

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