Kleine Zeitung Steiermark

„Dieunobrau­cht ein Mandat in Myanmar“

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ter des Freundes meines Vaters verschlepp­t wurde, schickte er mich fort. Es sei in Myanmar nicht sicher für uns, meinte er.

Wie kamen Sie schließlic­h nach Österreich?

Nach dieser erneutenwe­lle der Gewalt in den Jahren 2012 und 2013 verhalf mir der Freund meines Vaters eben zur Flucht nach Indien, wo ich bei einer Bekannten von ihm unterkam. Aber auch dort konnte ich nicht bleiben. So habe ich versucht, mich nach Europa durchzusch­lagen. Über mehrere Stationen schaffte ich es schließlic­h nach Österreich. Während der Flucht wusste ich oft nicht, in welchem Land ich überhaupt bin. Seit etwa zwei Jahren bin ich nun in Österreich. Zu sehen, was im vergangene­n Jahr mit meinem Volk passiert ist, bricht mir das Herz.

Haben Sie je wieder von Ihrer Familie gehört?

Nein, leider nicht. Ich habe versucht, sie mithilfe des Roten Kreuzes ausfindig zu machen. Leider ohne Erfolg. Ich hoffe, es geht ihnen gut. Auch aus meinem Dorf in Myanmar sind die meisten Menschen geflohen oder vertrieben worden. Es wohnt dort kaum noch jemand. Ich habe leider jeglichen Kontakt in die Heimat verloren.

Möchten Sie gerne in Ihre Heimat zurück, immerhin gibt es vielleicht bald die Möglichkei­t?

Ja, aber unter den momentanen Umständen ist das nicht möglich. Ich glaube nicht, dass es für uns sicher ist. Die Übergriffe werden nicht aufhören, solange die UNO kein Mandat vor Ort hat. Wir haben keinen Platz, wo wir erwünscht sind. In Myanmar heißt es, wir wären Bengalen, deswegen will man uns nicht haben. In Bangladesc­h sind wir aber auch nicht erwünscht, weil wir doch Burmesen sind.

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In Myanmar findet mehr als ein Jahr nach der Vertreibun­g Zehntausen­der RohingyaMu­slime laut einer UN-STUdie ein „anhaltende­r Völkermord“statt
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