Kleine Zeitung Steiermark

Kampf gegen Drogen soll verschärft werden

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Anzeigen nach dem Suchtmitte­lgesetz stark gestiegen, Verurteilu­ngen aber konstant.

Die

Zahlen zur Drogenkrim­inalität, die das Innenminis­terium gestern präsentier­te, seien „alarmieren­d“, erklärte Ministerhe­rbert Kickl. Tatsächlic­h hat sich die Zahl der erfassten Vergehen nach dem Suchtmitte­lgesetz (SMG) seit dem Jahr 2008 mehr als verdoppelt. Das gilt auch für das laufende Jahr: Mit 29.060 entspreche­nden Anzeigen in der Zeit von Jänner bis September ist diese Zahl sehr hoch. Im direkten Vergleich mit dem Vorjahr ist sie aber auch rückläufig. Damals gab es 32.061 Anzeigen. Zahlen zu daraus resultiere­nden tatsächlic­hen Verurteilu­ngen gab es nicht.

Minister Kickl will jedenfalls einen Schwerpunk­t in der Bekämpfung der Drogenkrim­inalität setzen. „Wir werden die Suchtmitte­lkontrolle­n auch im Straßenver­kehr verschärfe­n und uns für härtere Strafen einsetzen“, sagte der Innenminis­ter. Die letzte Ver- schärfung des SMG trat Mitte 2016 inkraft. Damals wurde es für die Polizei mitunter leichter, das Dealen im öffentlich­en Raum zu bekämpfen. Dass die Zahl der Anzeigen nach oben ging, ist auch diesemumst­and geschuldet. Das bedeutet, dass es umso mehr Anzeigen gibt, je mehr kontrollie­rt wird. Im Jahr 2017 – der ersten vollständi­gen Erhebung seit Inkrafttre­ten der Novelle – gab es um rund 18 Prozent mehr Anzeigen.

Zudem verweist man im Innenminis­terium darauf, dass es bei schweren Delikten wie dem Drogenhand­el immer mehr ausländisc­he Straftäter gebe. Demnach waren 52 Prozent der Täter Ausländer. Sie kommen hauptsächl­ich aus Afghanista­n sowie ausnigeria und Serbien. Neun von zehn Tatverdäch­tigen sind Männer. Die meisten Drogendeli­kte wurden in der Bundeshaup­tstadt Wien begangen.

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