Routine gepaart mit spielerischer Klasse
Spitzenreiter, hey, hey!“Die viel geschundene Grazer Eishockey-seele darf heuer so richtig ausgelassen jubeln: Nach 17 von 44 Grunddurchgangsspielen liegen die Steirer an der Tabellenspitze der Liga, haben auf Rang sieben, der nicht zum direkten Play-off-einzug reichen würde, bereits 14 Punkte Vorsprung. Dass der Erfolg so schnell eintritt, war nach dem großen Kaderumbruch im Sommer nicht zu erwarten, der Plan der sportlich Verantwortlichen rund um Trainer Doug Mason ging aber sofort auf: Die 99ers sind seit heuer eine Mannschaft mit enorm viel Profierfahrung, lassen sich auch durch Gegentore oder Niederlagen nicht aus der Ruhe bringen, ziehen ihrenmatchplan konsequent durch. So geschehen auch am Sonntag gegen den KAC, wo nach einem 0:3-Rückstand noch 6:3 gewonnen wurde. Und: Alter schützt vor spielerischer Qualität nicht! Das beweist allen voran Kapitän Oliver Setzinger. Derzumverteidiger umfunktionierte 35Jährige spielt eine tadellose Saison, ist mit 23 Scorerpunkten der aktuell erfolgreichste Grazer und laut Trainer Mason der beste Spieler der Liga. Die „Spezialeinheiten“der Steirer, also die PowerplayTeams, sind ebenfalls nicht zu stoppen. 29,7 Prozent aller Überzahlspiele münzen Setzinger und Co. in Treffer um, so viele wie kein weiteres Team in der Liga. Zudem sind die Grazer unglaublich diszipliniert (zweitbravstes Team der Liga), nehmen keine unnötigen Strafen und sind so nur selten in der Verlegenheit, in Unterzahl agieren zu müssen. Zu guter Letzt ist noch der heimische Bunker als Erfolgsgeheimnis zu nennen: Liebenau ist wieder eine Festung geworden, alle bisherigenheimspiele wurden gewonnen und die Stimmung erinnert an alte Zeiten. Der 99ers-erfolgslauf kommt nicht von ungefähr.