Foto von Mobbingopfer erschüttert das Netz
Britin will mit der langen Leidensgeschichte ihrer sechsjährigen Tochter wachrütteln.
Das
ist es, was Mobbing anrichtet: Das ist mein Kind, das aufgehört hat zu essen. Das sich selbst in den Schlaf geweint hat. Das so starke Angst hat, dass es sich mehr als 20 Mal in einer Nacht übergeben hat. Das ist mein Kind, dessen ‚beste Freundin‘ sie so lange emotional missbraucht hat, bis es dachte, das sei normal.“Mit einem Facebook-posting der Britin Carrie Golledge, das nun um die Welt geht, will die Mutter einer sechsjährigen Tochter aufzeigen, wie krank Schulmobbing ein Kind machen kann. Die sechsjährige Sophia musste in das Krankenhaus von Tiverton in Südengland gebracht werden, weil sie dem psychischen Leid in ihrer Schule nicht mehr standhalten konnte. Die Frau postete dazu ein Foto, das das Mädchen an Geräte angeschlossen auf ihrem Krankenbett zeigt.
Hunderttausende FacebookUser haben inzwischen ihre Solidarität mit dem kleinen Mädchen erklärt. Golledge klagt vor allem darüber, dass niemand, auch nicht die Schulverwaltung selbst, imstande war, ihr Kind vor den Angriff des anderen Mädchens zu schützen. „Das sind Sechsjährige, die sich wie Sechsjährige verhalten“, habe die Frau zu hören bekommen. Mit ihrem Posting will die Britin ein Zeichen setzen und der Gesellschaft klarmachen, dass Mobbing eine Form von Gewalt ist, Leid verursacht und auch körperlich krank machen kann.
Der Leidensweg soll sich mittlerweile über eineinhalb Jahre erstreckt haben. Für Österreich gibt es derzeit keine diesbezüglichen Studien, im Jahr 2015 wurde allerdings durch eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bekannt, dass Österreich hohe Mobbingraten in Schulen hat. Weltweit hat laut dem Un-kinderhilfswerk Unicef rund die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen bereits Gewalt oder Mobbing durch Mitschüler erlebt. Jeder zweite Teenager zwischen 13 und 15 Jahren habe in der Schule bzw. in deren Nähe bereits Mobbing erlebt.
Die betroffene Sophia ist inzwischen an einer anderen Schule, an der es ihr offenbar viel besser geht. Golledge ist wichtig, das Schicksal ihrer Tochter auch als exemplarischen Fall zu sehen: „Sie ist nur eine von vielen. Zu vielen“, schreibt sie auf Facebook. FACEBOOK