„Icanmeout“und andere Weisheiten
Kokett in Zeichnung undwort: Gerhard Haderer zeigt seine „Moff“-karikaturen im Orpheum und präsentiert neues Buch.
Mir fällt nie etwas ein, aber immer etwas auf“, sagt Gerhard Haderer mit verschmitztem Lächeln. Und viel fällt ihm auf. Seit 40 energiereichen Jahren zeichnet sich der 67-jährige Oberösterreicher, der zu den profiliertesten Karikaturisten im deutschsprachigen Raum zählt, durch die Welt – und schafft seine eigene Welt. Wie jene seiner Comicreihe „Moff“, von Haderer augenzwinkernd als „Schundheftl“bezeichnet, die seit 1997 über Aussagen wie „I can me out“stolpern lässt.
Die besten „Moff“Strips der letzten Jahre werden aktuell im Grazer Orpheum präsentiert, wo man die Tradition alternierender Ausstellungen fortsetzt: Zu sehen sind Haderers großformatige Kunstwerke in den öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten. Hausherr Bernhard Rinner darf sich freuen: Als laut Eigendefinition „Moff-fan der allerersten Stunde“darf er sich künftig auch beruflich mit Haderers Kreationen wie dem Pudel Ferdl umgeben.
Weniger zielgerichtet als die „Moff“-strips entstand das kürzlich erschienene „Skizzenbuch“Haderers: Einst als Blindband – ein leeres gebundenes Buch des Verlages – an den Karikaturisten ergangen, sammelte er dort zweieinhalb Jahre lang seine Ideen, Beobachtungen, Bedeutsames undnichtigkeiten. Eine „Trainingsspielfläche, eine Etüdensammlung“, nennt es der Künstler. Gerhard Haderer. Skizzenbuch. Scherz & Schund,
144 Seiten, 28 Euro.
Es zu publizieren, sei nie geplant gewesen: „Das ist eine absolut private Skizzensammlung, die nichts anderes vorhat, als die Umgebung um mich zu beobachten.“Das Skizzenbuch gibt damit nicht nur Einblicke in Entstehungsprozess und Arbeitsweise des Künstlers, sondern auch in seine unmittelbare Lebenswelt: Familienmitglieder, Tiere, Pflanzen; zwischen Kurz, Strache und Co. Selbst holthaderer seine Ideen aber nicht aus dem breiten Fundus seiner Skizzen, sondern immer aus der Gegenwart: „Aufregend ist das Blatt, wenn es weiß ist.“