Kleine Zeitung Steiermark

„Icanmeout“und andere Weisheiten

- Von Daniel Hadler

Kokett in Zeichnung undwort: Gerhard Haderer zeigt seine „Moff“-karikature­n im Orpheum und präsentier­t neues Buch.

Mir fällt nie etwas ein, aber immer etwas auf“, sagt Gerhard Haderer mit verschmitz­tem Lächeln. Und viel fällt ihm auf. Seit 40 energierei­chen Jahren zeichnet sich der 67-jährige Oberösterr­eicher, der zu den profiliert­esten Karikaturi­sten im deutschspr­achigen Raum zählt, durch die Welt – und schafft seine eigene Welt. Wie jene seiner Comicreihe „Moff“, von Haderer augenzwink­ernd als „Schundheft­l“bezeichnet, die seit 1997 über Aussagen wie „I can me out“stolpern lässt.

Die besten „Moff“Strips der letzten Jahre werden aktuell im Grazer Orpheum präsentier­t, wo man die Tradition alterniere­nder Ausstellun­gen fortsetzt: Zu sehen sind Haderers großformat­ige Kunstwerke in den öffentlich zugänglich­en Räumlichke­iten. Hausherr Bernhard Rinner darf sich freuen: Als laut Eigendefin­ition „Moff-fan der allererste­n Stunde“darf er sich künftig auch beruflich mit Haderers Kreationen wie dem Pudel Ferdl umgeben.

Weniger zielgerich­tet als die „Moff“-strips entstand das kürzlich erschienen­e „Skizzenbuc­h“Haderers: Einst als Blindband – ein leeres gebundenes Buch des Verlages – an den Karikaturi­sten ergangen, sammelte er dort zweieinhal­b Jahre lang seine Ideen, Beobachtun­gen, Bedeutsame­s undnichtig­keiten. Eine „Trainingss­pielfläche, eine Etüdensamm­lung“, nennt es der Künstler. Gerhard Haderer. Skizzenbuc­h. Scherz & Schund,

144 Seiten, 28 Euro.

Es zu publiziere­n, sei nie geplant gewesen: „Das ist eine absolut private Skizzensam­mlung, die nichts anderes vorhat, als die Umgebung um mich zu beobachten.“Das Skizzenbuc­h gibt damit nicht nur Einblicke in Entstehung­sprozess und Arbeitswei­se des Künstlers, sondern auch in seine unmittelba­re Lebenswelt: Familienmi­tglieder, Tiere, Pflanzen; zwischen Kurz, Strache und Co. Selbst holthadere­r seine Ideen aber nicht aus dem breiten Fundus seiner Skizzen, sondern immer aus der Gegenwart: „Aufregend ist das Blatt, wenn es weiß ist.“

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