Stimmen zu denwurzeln
Das internationale Chorfestival „Voices of Spirit“setzt (heuer nicht nur) in Graz zum fünften Mal auf die Kraft der Stimmen. „Roots – Wurzeln“heißt das Leitmotiv.
Manche erhalten nicht einmal genug Stimmen für dasrepräsentantenhaus, aber ein Grazer Festival kriegt Stimmen aus aller Welt. Und das zum bereits fünften Mal. Bei „Voices of Spirit“fiel die Wahl heuer unter anderem auf Nive aus Israel, den Unicef Donor’s Choir aus Südkorea, den Staatschor Latvija aus Lettland oder die King’s Singers aus England, die beweisen werden, warum sie seit 50 Jahren auf dem A-cappella-thron sitzen.
Ja, das viertägige Chorfestival setzt einmal mehr auf Spitze, darunter eine Dirigier-masterclass mit dem schwedischen Ausnahmekönner Robert Sund. Aber auch auf Breite. Also ist ganz im Sinne von Telemann – „Singen ist das Fundament zur Musik in allen Dingen“– genug Platz für Basisarbeit. Sie reicht vom beliebten Offenen Singen über eine „Gläserne Chorprobe“für Kiebitze bei der Singschul’ der Grazer Oper bis zu sieben „Friendship Concerts“, in denen heimische Ensembles
von Ilz bis Übelbach Gastgeber der internationalen Chöre sind.
„Roots – Wurzeln“lautet heuer das Leitmotiv des mit dem Fux-konservatorium und dem Musikverein kooperierenden Festivals, dessen Programmder künstlerische Leiter Franz Herzog gestern präsentierte: „Dafür werden sich die Teilnehmer mit entsprechenden Themen befassen, von der Folklore ihrer Heimat bis hin zu Umweltgedanken“– nachzuhören schon am Eröffnungsabend bei „Earth Songs“. Tags darauf stellt man Ausschnitte von Brahms’ „Requiem“die „Totenfeier“von Heinrich vonherzogenberg gegenüber. Und bei der Gala „Let Freedom Sing!“spielt (nicht nur) das Jubiläum 100 Jahre Republik Österreich hinein.
Das nächste Festival kommt bestimmt. Und bestimmt früher. „Voices of Spirit“übersiedelt nämlich aus logistischen Gründen auf Ende Mai/anfang Juni. Dabei soll ein Neukonzept – 2019 stark orientiert am fabelhaften Oktett Voces8 aus London – für noch mehr Stimmen und Stimmung sorgen.