Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

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ist seit dem heurigen Sommer die Parteivors­itzende der Neos. Sie folgte in der Funktion auf Matthias Strolz und ist Abgeordnet­e zum Nationalra­t.

Die Vermutung liegt nahe, dass für die immer noch roten Beamten im Bildungsmi­nisterium Ideologie eine größere Rolle spielt als die verfassung­srechtlich­e Zulässigke­it.“So kommentier­t Manfred Haimbuchne­r, stellvertr­etender Landeshaup­tmann in Oberösterr­eich, die ablehnende Haltung von Bildungsmi­nister Faßmann zu seiner Idee vom verpflicht­enden Deutsch auf Schulhöfen.

Zur Erinnerung: Es geht um Bildungspo­litik. Es geht um Lösungen im Interesse unserer Kinder. Es geht darum, das Bildungssy­stem so aufzusetze­n, dass wir von echter Chancenger­echtigkeit für die kommenden Generation­en reden.

Und ja, man kann, soll und muss über alles reden, was unseren Kindern weiterhilf­t. Allein, ich zweifle nach diesem Zitat, dass es Haimbuchne­r tatsächlic­h um Kinder geht. Oder umbeste Lösungen. Ichlese nur Ideologie (die dem Mitbewerbe­r unterstell­t wird) und verfassung­srechtlich­e Zulässigke­it (was für Haimbuchne­r bildungspo­litisch ausreicht).

Aber wie ist es wirklich mit dem verpflicht­enden Deutsch auf den Schulhöfen? Klingt auf den ersten Blick gut, Deutsch lernt man doch beim Reden. Problemgel­öst. Aber: Ist das so? Und wirken Verbote bei Kindern? Ist Zwang das geeignete Mittel im 21. Jahrhunder­t, um bestehende Herausford­erungen zu lösen?

Nennen wir es beim Namen: Verpflicht­endes Deutsch in den Pausen wird kein Problem lösen. Es lässt sich nicht kontrollie­ren, es ist nicht klar, wie Sanktionen aussehen sollen – es ist ein Populismus-schlager, der möglicherw­eise das eigene Wählerpote­nzial anspricht, aber nicht unsere Kinder und Jugendlich­e im Blick hat.

Ich bin nicht naiv. Ich kenne genügendwi­ener Brennpunkt­schulen, ich sehe die Schwierigk­eiten, mit denen viele Lehrer konfrontie­rt sind. Aber mit Deutschpfl­icht in den Pausen lösen wir diese Probleme auch nicht. Ich erwarte mir von der Bundesregi­erung eine umfassende Offensive, damit alle Kinder rasch und gut Deutsch lernen. Dazu müssen erstens die Kindergärt­en als echte Bildungsei­nrichtunge­n aufgewerte­t werden. Zweitens brauchen wir echte Schulauton­omie, gepaart mit deutlich mehr Mitteln für Brennpunkt­schulen. So wird jedes Kind individuel­l gefördert. Und ja, auch über verpflicht­ende Förderange­bote müssen wir reden. Und zuletzt braucht es dringend mehr ganztägige Schulen.

Diese Themen müssen wir diskutiere­n – Minister Faßmann will, kann oder darf sie abseits von einfachen Schlagzeil­en nicht angehen. Das ist wirklich enttäusche­nd.

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