Kleine Zeitung Steiermark

Er hat noch nicht genug

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Ennio Morricone feierte gestern seinen 90. Geburtstag. Seinenwuns­ch nach einer Abschiedst­ournee erfüllt sich die Filmmusikl­egende nun.

Er ist mein bester Drehbuchau­tor“, sagte sein langjährig­er Freund und Auftraggeb­er, der 1989 verstorben­e Sergio Leone einmal über Ennio Morricone. Die beiden Genies hatten sich in der Schule kennengele­rnt. Erst die Stimmungsm­alerei des Komponiste­n machte die Italoweste­rn des Regisseurs zu echten PferdeOper­n. „Zwei glorreiche Halunken“, „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Für eine Handvoll Dollar“: Morricones Handschrif­t war immer unverkennb­ar.

Dabei schrieb der 1928 in Rom geborene Komponist unglaublic­h viel. 500 Soundtrack­s hat er bis jetzt geschaffen und er hat noch nicht genug. Derzeit arbeitet er an der Musik für den neuen Film von Giuseppe Tornatore (62), der sich zum Geburtstag des Maestros mit einem Buch revanchier­t. Morricone schuf nicht nur KinoKlassi­ker („Mission“, „1900“, „The Hateful 8“), er kompo- niert auch strenge E-musik. Und er hört nicht auf, zu touren. Zum 90er gibt es eine „Farewell“-tour, die ihn ab 23. November nach Paris, London, Berlin, Stockholm usw. führt. Einen Österreich­termin gibt es leider nicht. Dabei hat Morricone das Rampenlich­t eigentlich nie gesucht: „Erfolg kann schon befriedige­nd sein, aber die Musik muss stets pur und korrekt sein, niemals bloß einvehikel, umanerkann­t zu werden“, ist er überzeugt.

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Morricone in seinem Element: alsdirigen­t seiner Werke EXPA

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