Gürtelturm-misere: „Wir haben auch Probleme“
Auch andere Mieter im Grazer Gürtelturm klagen über Klimanöte: Opposition interessiert sich für die Hintergründe des Mietvertrags.
Es könnte eine folgenschwere Fehlentscheidung der Stadtgraz gewesen sein, diese Büroflächen im Gürtelturm fürs Strafamt anzumieten. 900 Quadratmeter zu monatlich rund 15.000 Euro inklusivebetriebskosten zahlt der Magistrat. Die Stadt sitzt auf einem Mietvertrag über zwei Etagen, die das Personalwegen des Raumklimas krank machen, mit Kündigungsverzicht bis 2024.
Zuständig sind der Finanzstadtrat Günter Riegler (ÖVP), dessen Liegenschaftsabteilung den Mietvertrag ausverhandelt hat, undvizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ), bei dem das Strafamt ressortiert. Riegler räumt ein, dass man von Klimaproblemen davor gehört habe. Der Vermieter habe zugesagt, das in Ordnung zu bringen.
Nach Berichten der Kleinen Zeitung haben sich nun Mitarbeiter anderer im Gürtelturm eingemieteter Firmen gemeldet und ihr Leid geklagt: „Bei uns mussten mehrere Mitarbeiter die Klimaanlage abpicken ...“Ein anderer berichtet, dass es in den Räumen, in denen er arbeitet, seit Jahren ähnliche Probleme gebe wie im Strafamt.
Belüftungsprobleme sorgten schon 2016 für Schlagzeilen. Damals war der Ex-eigentümer und Ex-politiker Harald Fischl (FPÖ, BZÖ) im Streit um Miet- außenstände mit der im Gürtelturm residierenden Firma Lyoness. Stein des Anstoßes: Belüftungsprobleme.
Pikant ist für Kpö-klubchef Manfred Eber die Polit-komponente, dass der Ex-politiker Fischl die Vermietung eingefädelt hat. In Folge hat er die Immobilie, diewegen Leerständen sein „Sorgenkind war“, wie er der Kleinen Zeitung heuer gestand, an denunion Investment Real Estate verkauft – und war damit eine Sorge los. Derselbe Fonds hat auch das Grazer Bauamtsgebäude gekauft. Grüne und KP interessieren sich sehr für Anmietung und Klimamisere. Diecausa dürftezumfall für den Gemeinderat werden.