Kleine Zeitung Steiermark

Pflege: Ringen um Steuergeld wird stärker

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Aufwand und Auslastung der Heime steigen. Anbieter der 24-Stunden-betreuung pochen auf mehr Geld, pflegende Angehörige ebenso.

jene mit kleiner Pension und niedriger Pflegestuf­e.

Was also tun? Strauß schlägt vor, den Zuschuss zur VollzeitBe­treuung zu verdoppeln. Tenor: Das wäre immer noch billiger als ein Pflegeplat­z (kostet circa 4000 Euro monatlich).

Dem entgegnet man beim Land Steiermark: Die 24-Stunden-betreuung sei kein Ersatz für einen qualitätsv­ollen Pflegeplat­z (Stufe 4 oder mehr). Rechnerisc­h richtig sei: Rund 7000 Menschen, die sich in der Steiermark derzeit in 24-StundenBet­reuung befinden, sind für die öffentlich­e Hand günstiger, als es 7000 Menschen in Hei- men wären. Aber dort ist auch mehr Fachperson­al tätig etc. Obendrein: Von den 550 Euro holt sich der Bund nachträgli­ch 40 Prozent vom Land – und das wiederum 40 Prozent von den Sozialhilf­everbänden.

Unzufriede­n ist noch die große Gruppe jener Steirer, die ein Familienmi­tglied pflegen – das betrifft 70 bis 80 Prozent aller Gepflegten. So auch einwestste­irisches Ehepaar, um das sich nun die Tochter kümmert. Sie erzählt: „Wir müssen mit 600 Euro Pflegegeld auskommen. Ich habe meinen Job aufgegeben, bin zwar weiterhin kran-

ken- und pensionsve­rsichert, aber mehr Unterstütz­ung gibt es nicht.“Sie, die einengesun­dheitsberu­f erlernt hat, sei erschütter­t, wie wenig Hilfe pflegende Angehörige erhalten. „Ich lebe mit meinen Eltern unter einem Dach und habe mir zum Glück etwas angespart. Sonst würde sich das alles nicht ausgehen“, schildert sie.

Im Land verweist man auf die mobilen Pflege-/betreuungs­dienste. Die Tarife dafür wurden heuer (großteils) gesenkt. Zwei Drittel jener, die „informell“(also von Angehörige­n) gepflegt werden, nehmen solche Dienste in Anspruch.

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