Beste Nachred’, nicht nur in Salzburg
Valery Tscheplanowa spielt 2019 die Buhlschaft in Salzburgs „Jedermann“.
Die
Frau hat, was man in Österreich eine gute Nachred’ nennt: Ihre schauspielerische Leistung in Aischylos’ „Die Perser“, letzten Sommer bei den Salzburger Festspielen zu erleben, regte etliche Kritiker zurhymnendichtung an. Und vielleicht wird ihr dafür schon dieseswochenende inwien der Nestroy-schauspielpreis überreicht.
Unddannhat dassalzburg-debüt der 1980 im damals sowjetischen, heute in der russischenrepubliktatarstan gelegenen Kasan geborenen Valery Tscheplanowa noch eine kleine Rolle eingebracht. Die aber ist, zumal in Österreich, seit jeher außerordentlich bedeutungsvoll: Tscheplanowa übernimmt im Salzburger „Jedermann“den Part der Buhlschaft. Für den Publikumsgeschmack hatte deren bisherige Darstellerin Stefanie Reinsperger, seit 2017 an der Seite vontobiasmoretti zu sehen, die Rolle möglicherweise zu introvertiert angelegt. Derartige Bedenken dürfen im Hinblick auf Tscheplanowa durchaus entfallen: Die als Achtjährige mit ihrer Mutter in denwesten übersiedeltewahlberlinerin, erst 38 und bereits mit dem Ulrich-wildgruber-preis (2018), dem Titel „Schauspielerin des Jahres“(2017) und dem Alfred-kerr-darstellerpreis (2014) ausgezeichnet, gilt als selbstbewusste und extravertierte Schauspielerin. „Perser“-regisseur Ulrich Rasche lobte sie nicht nur für „Talent, Präsenz, Aura“, sondern auch für ihre „Hartnäckigkeit und Lust und Energie“. Ob eine Produktion sie interessiere, sehe sie „sofort, wenn ich auf eine Probe komme“, verriet sie dem „Tagesspiegel“. Nachsatz: „Und oft interessiert es mich nicht.“Zumindest eine Festspielsaison lang hat also Salzburg ihr Interesse geweckt.