„Ich will, dass wir irgendwann wieder überragend sind“
Als Kombinierer eroberte Mario Stecher (41) Olympia- und Wm-gold. Seit April ist der Eisenerzer sportlicher Leiter bei den Nordischen im ÖSV.
Familie hatte. Am Sonntag nach den Rennenwar ich meist wieder zu Hause und bin erst am Donnerstag zum nächsten Bewerb gereist. Das Training dazwischen habe ich flexibel, teilweise nach den Aktivitäten meiner beiden Buben, gestaltet – ein Privileg, das viele andere nicht haben. Aber natürlich wäre ohne das Verständnis meiner Frau Carina nichts gegangen. Auch heute ist das wieder so. Ein neues Kapitel halt, in dem ich beruflich aber doch auch an andere gebunden bin.
Welche Akzente wollen Sie in Ihrer Sportart setzen?
Kurzfristig geht im Ausdauersport gar nix. In der nordischen Kombination, speziell im Langlauf, gilt es, einen Weg zu finden, dass man wieder mehr Umfang in der richtigen Belastungszone trainiert. Wir waren immer wieder einmal gut, haben es aber nicht geschafft, das über längere Zeit durchzuhalten. Das zeigt, dass imgrundlagenbereich Reserven da sind. Da müssen wir nachjustieren, das muss sich langfristig vom Nachwuchs weg entwickeln,
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bis wir wieder einmal Olympiasieger haben. einen
Generell wird ein Job wie Ihr aktueller ja eher in Krisenfällen frei. In Ihrem Fall war die Situation der Skispringer, die erstmals seit 2001 ohne Weltcupsieg geblieben sind, mit ein Grund.
Beim Springen haben wir in den letzten Jahren, mitausnahme von Stefan Kraft, nicht so abgeschnitten, wie man sich das vorstellt, und vor allem im technischen Bereich ein Defizit gegenüber Norwegen, Deutschland oder Polen aufgerissen. Über viele Jahre hatman davon profitiert, dass man am Materialsektor das Nonplusultra war. Da hat man enorm gut gearbeitet. Dazu hatten wir natürlich eine Springergeneration, die ihresgleichen erst wieder einmal finden muss.
Warum ist aus dem Vorsprung ein Rückstand geworden?
Wenn man erfolgreich ist, dann passt ohnehin alles. Vielleicht hat man in dieser Phase des Vorsprungs zu wenig Augenmerk darauf gelegt, dass man bezüglich der eigenen Technik noch sauberer und genauer arbeitet. Mit den in den letzten Jahren immer kürzer werdenden Skiern und Anzügen, bei denen mittlerweile von vielen Nationen das Maximum herausgeholt wird, wurde eine exakte Technik aber wich-