Auch „Mutter Beimer“geht in Pension
Die Schauspielerin ist eine Kultfigur der eingestellten Serie „Lindenstraße“.
Diemoden
und Probleme sind gekommen, die Kinder und Männer gegangen. Doch sie, „Mutter Beimer“, ist immer geblieben, siewar der Fels in der Brandung namens Leben. Das TVLeben ist gemeint, denn „Mutter Beimer“war die Bewohnerin der „Lindenstraße“; jener Kultserie von Hansw. Geißendörfer, die jetzt nach 34 Jahren eingestellt wird. Weil aus dem anfänglichen Kult zuletzt immer mehr ein Krampf wurde und die Zuschauer ausblieben, wird 2020 die letzte Folge ausgestrahlt (siehe auch „Leute“-seite).
Hinter „Mutter Beimer“steckt die Schauspielerin Marie-luise Marjan (78) aus Essen. Seit Beginn der „Lindenstraße“, die erste Folgewurdeam8. Dezember 1985 ausgestrahlt, verkörpert sie die Rolle der Helga Beimer; jener Frau also, die mit ihrer oft erdrückendenempathie nicht nur der Mittelpunkt ihrer Familie, sondern der gesamten „Straßengemeinschaft“war. Diese „Mutter Beimer“– eine Mischung aus Glucke und Löwin – entwickelt sich im Laufe der (Tv-)jahrzehnte vom braven Hausmütterchen über die selbstständigereisekauffraubiszur taffen Pensionistin und mutigen Oma. Hans Beimer, ihr erster (Tv-)mann, erlag erst im September den Serientod.
Obwohl Marie-luisemarjanauchein Schauspielerleben abseits der Lindenstraße-bühne führt, bleibt ihr Name untrennbarmitdieser Serieverbunden. Und auch im „echten“Leben hatte es Marjan nicht immer leicht. Von ihrer leiblichenmutterwurdesie gleichnach der Geburt in einemwaisenhaus abgeliefert, im Alter von einem Jahr kamsie zu Pflegeeltern, die das Mädchen schließlich adoptierten. Das klingt fast nach klassischem Filmstoff für die „Lindenstraße“.