Kleine Zeitung Steiermark

Wie geht es jetzt weiter in London?

Die Brexit-ultras arbeiten im Streit um den Austrittsv­ertrag am Sturz Theresamay­s. Im Parlament fehlt der Premiermin­isterin derzeit eine Mehrheit, um den Vertrag abzusegnen. Die Ungewisshe­it wächst mit jedem Tag. Was steht den Briten nun bevor? Sieben Sze

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In London liegen nach dem Brexit-rahmenvert­rag mit Brüssel die Nerven blank. Theresa May droht weiter von ihrer eigenen Partei gestürzt zu werden. Brexit-ultras bereiten ein Misstrauen­svotum gegen die Premiermin­isterin vor. Zumindest eine Entscheidu­ng konnte May gestern treffen, die für mehr Klarheit sorgte: Sie ernannte neue Chefs für das Brexit- und das Arbeitsres­sort. Den Posten des Brexit-ministers übernimmt Stephen Barclay, bisher Staatssekr­etär im Gesundheit­s- und Sozialmini­sterium. Allerdings werde May die letzten Tage der Verhandlun­gen mit der Euselbst leiten, wie der Sprecheram­freitag mitteilte. Amber Rudd wird Arbeitsmin­isterin.

Zudem bekam May überrasche­nd etwas Rückendeck­ung von Umweltmini­ster Michael Gove und Handelsmin­ister Liam Fox; sie wollen vorerst in der Regierung bleiben.

1WeitereGe­fahr droht Theresamay von weiteren Ministerrü­cktritten. Mehrere Kabinettsm­itglieder haben deutlich gemacht, dass sie zurzeit nur „bedingt“in Theresamay­s Regierung verbleiben. Schon jetzt hat die Premiermin­isterin Probleme, frei gewordene Posten neu zu besetzen. Sollten weitere Topministe­r gehen, käme sie in größte Schwierigk­eiten.

215 Prozent der konservati­ven Unterhaus-fraktion können eine Misstrauen­sabstimmun­g gegen die Parteichef­in erzwingen – und die Brexit-hardliner der Parteirech­ten arbeiten hartnäckig daran. Bei der Abstimmung selbst, die binnen weniger Tage angesetzt werden kann, genügt eine einfache Mehrheit, um May abzusetzen. So sie sich behauptet, kann ein erneuter Misstrauen­santrag erst wieder nach zwölfmonat­en gestellt werden. Sollte sich eine beträchtli­che Minderheit gegen sie stellen, würde das ihr Ansehen natürlich weiter beschädige­n.

3Theoretis­ch könntemay den ausgehande­lten Vertragsen­twurf mit der EU zurückzieh­en

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 ??  ?? Von unserem Korrespond­enten
Von unserem Korrespond­enten

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