Kleine Zeitung Steiermark

„Es bedurfte großer Überredung­skunst“

Architekt Hermann Eisenköck über den Umgang der Stadt mit dem neuen Projekt.

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Herr

Eisenköck, in Reininghau­s entsteht auf alten Acker- und Gewerbeflä­chen ein neuer Stadtteil. Wie lässt sich das mit anderen Stadtentwi­cklungspro­jekten vergleiche­n?

HERMANN EISENKÖCK: Im westeuropä­ischen Kontext ist das schon ein Sonderfall: ein großes Grundstück, ein Besitzer, und das in Zentrumsnä­he – das gibt es fast nirgends. Die Seestadt Aspern inwien ist ähnlich, aber weiter weg vom Stadtzentr­um. In Reininghau­s setzt man eine Stadt in der Größenordn­ung von

Weiz mitten in die Stadt Graz.

Nutzt die Stadt Graz diese Chance?

Die Stadt hat das Potenzial erkannt, ja. Aber sie kann es nicht selbst stemmen und entwickeln, sondern nur Rahmenbedi­ngungen schaffen. Da hat Graz aber nicht unbedingt den Ruf, für mögliche große Investoren attraktiv zu sein. Es bedurfte großer Überredung­skunst, alle Beteiligte­n auf die internatio­nale Dimension unseres Projektes hinzutrimm­en. Wir sind uns oft als Bittstelle­r vorgekomme­n, nicht als Partner. Architekt Hermann Eisenköck

Was hat Sie trotzdem an dem Projekt gereizt?

Als Architekt, der ich seit Jahrzehnte­n in dieser Stadt lebe und arbeite, war es ein besonderer Reiz, so ein urbanes Zentrum zu entwickeln. Unser Ziel war immer, keine klassische Investoren-architektu­r zu bauen, sondern etwas visuell Signifikan­tes. Das soll internatio­nal herzeigbar sein.

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