Kleine Zeitung Steiermark

Vom Ballbuben zu Österreich­s Nummer eins

- Von Michael Lorber

Bei der Nullnummer der Österreich­er gegen Bosnien stach nur Heinz Lindner heraus. Der 28-Jährige hat sich als Stammtorhü­ter etabliert.

Enttäuscht nahm das ÖFBTeam das 0:0 gegen Bosnien zur Kenntnis. Damit hat das abschließe­nde Nations-league-spiel in Nordirland am Sonntag (18 Uhr) keinen Einfluss mehr auf das Endergebni­s. Bosnien steigt in Liga A auf, Österreich verbleibt in Liga B, Nordirland steigt in Liga C ab. Die Österreich­er dürfen sich aber bei Torhüter Heinz Lindner bedanken. Der 28-Jährige sorgte mit zwei Glanzparad­en dafür, dass es amsonntag nicht zu einem Abstiegsdu­ell kommt.

Obwohl der Linzer unter Teamchef Franco Foda jedes Pflichtspi­el bestritt, hat sich der Deutsche nie dazu durchgerun­gen, ihn als Einsertorm­ann zu deklariere­n. „Der Teamchef hat mir auch nie gesagt, dass ich dienummer eins bin“, sagt Lindner, der im letzten Testspiel in Dänemark Platz für Richard Strebinger machen musste. „Aber der Teamchef hat mir vor diesem Spiel mitgeteilt, dass ich gegen Bosnien im Tor stehe. Mehr brauche ich gar nicht.“

Lindner ist keiner, der sich selbst ins Rampenlich­t rückt.

NATIONS LEAGUE

Liga B, Gruppe 3: Nordirland – Österreich

1. Bosnien 2. Österreich 3. Nordirland

4 3 3

3 1 0 1 1 0 Sonntag, 18.00

0 1 3

5:1 1:1 1:5

10 4 0 Bescheiden macht er „einfach meinen Job. Genau dafür bin ich ja da.“Da ist der Oberösterr­eicher auch bei Grasshoppe­rs Zürich. Bei den Schweizern steht Lindner seit 2017 im Kasten, nachdem es zwei Jahre zuvor wenig Spielpraxi­s für ihn bei Eintracht Frankfurt gab. „Die hätte ich für dasnationa­lteam gebraucht. Es freut mich, dass meine Kritiken in Zürich gut sind, auchwenn wir als Tabellenne­unter nicht dort sind, wo wir hingehören“, sagt der 23-fache Öfb-teamspiele­r.

Ausgerechn­et im Nationalte­am hat Lindner auch seine Freundin Barbara kennengele­rnt, mit der er in der Schweiz zusammenle­bt. „Wir sind damals aus dem Trainingsc­amp in Stegersbac­h abgereist, als sie mit ihrer Familie in der Lobby angekommen ist. Angesproch­en habe ich sie nicht, aber über soziale Netzwerke war es nicht schwierig, in Kontakt zu kommen“, verrät Lindner, der als LASK-FAN schon früh seinem jetzigen ÖFB-TORmanntra­iner Josef Schicklgru­ber als Ballbub behilflich war. „Ich bin oft hinter dem Tor gestanden, das er gehütet hat. Wenn er mitdemlask­in Führung gelegen ist, habe ich mir immer viel Zeit gelassen, um ihm den Ball zu geben.“

Jetzt werden ihm die Bälle zugeworfen – als nicht ausgesproc­hene, aber mit seinen Leistungen verdienten­ummer eins Österreich­s. GEPA

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Heinz Lindner (Mitte) hat im ÖFB-TOR stets den Durchblick

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