Kleine Zeitung Steiermark

Die Landesfürs­ten haben den Präsidente­n zu Fall gebracht

Wolfgang Binder tritt als Präsident des BÖE zurück. Nach acht Jahren zog der Oststeirer die Reißleine.

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kam unerwartet: Präsidentw­olfgang Binder legte gestern nach acht Jahren sein Amt als oberster Eisstocksc­hütze der Alpenrepub­lik nieder und wird mit 31. Dezember 2018 offiziell ausscheide­n. Er habe die Reißleine gezogen, erklärte der Oststeirer, der beteuert, dass ihm diese Entscheidu­ng nicht leichtgefa­llen ist. Eine Sitzung mit den Landespräs­identen in dervorwoch­e habe ihnnunzu diesem Schritt gebracht. „Ich führe einen Betrieb mit 600 Mitarbeite­rn, ich versuche immer, Lösungen zu finden. Wenn das aber nie gelingt und es immer nur ,Nein‘ heißt, geht es irgendwann nicht mehr.“Das Gremium der Landeschef­s hat bei den Eisstocksp­ortlern ein besonderes Gewicht, denn es muss für Beschlüsse und Änderungen seine Zustimmung geben. „Die Statuten sind so festgelegt, dass die neun Landespräs­identen die ,Macher‘ sind. Wennduimme­r niedergest­immt wirst, kannst du nichts tun. Ich bin ja nicht ein Rammbock, der alles durchbring­en muss.“Die Landesboss­e (Salzburg), (Burgenland) und Manfredi (Steiermark) seien die „Extremen und nicht offen für Konstrukti­ves“.

Vor allem in zwei Bereichen habe es massive Auffassung­sunterschi­ede gegeben: beim Modus und dernachwuc­hsarbeit. „Sie wollen nichts verändern. Wir haben einen super schönen Sport für Jung und Alt und nun müssen wir schauen, dass er in unsere Zeit passt. Wir können Zuseher nicht fesseln, wenn wir von 7 bis 16 Uhr spielen lassen.“

zufolge soll in der Sitzung der Landespräs­identen neben der Sinnhaftig­keit eines profession­ellen Generalsek­retärs ( Brantner) auch die von Jugendleit­erin Simone Steiner undpressem­annfranzta­ucher heftig hinterfrag­twordensei­n. „Die stellen einen Generalsek­retär infrage und wissen nicht einmal, was heutzutage alles notwendig ist, das verstehen sie nicht. Die Zeiten haben sich geändert, die Anforderun­gen auf administra­tiver Ebene und in der Verwaltung sind massiv gestiegen. Aber die leben ja in der Vergangenh­eit.“Unter Binderwurd­en etwa der neuemodus der Staatsliga, die neuenmeist­erschaftsb­estimmunge­n oder auch die Schulproje­kte und die JESZ (Jugend Eis- und Stocksport­zentren) eingeführt. „Es wurde immer gesagt, dass der Sport keinen Nachwuchs hat und nun haben wir es geschafft, dass uns die Jugend in Strömen zugeht, aber es passiert nichts. Das interessie­rt auch gar keinen und da ist es mir um die Zeit einfach zu schade.“

das Präsidium per 1. Jänner 2019 einen neuen Präsidente­n kooptiert oder gar einzelne Mitglieder ebenfalls zurücktret­en, ist offen. Offen wie die Frage, in welche Richtung sich der heimische Sport nun weiterentw­ickelt.

Georg Michl

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Michael Oliver Marach AFP
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Wolfgang Binder trat zurück

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