Kleine Zeitung Steiermark

Facebooks

- Von Daniel Hadler

Pr-firma verbreitet­e imauftrag Facebooks Negativsch­lagzeilen und Verschwöru­ngstheorie­n über Kritiker. Das soziale Netzwerk zog Konsequenz­en, die Debatte nimmt aber erst Fahrt auf.

Er habe erst aus der „New York Times“von der Causa erfahren, erklärte Facebook-gründer Mark Zuckerberg in einer Telefonkon­ferenz gegenüber Reportern. Die Zusammenar­beit mit der umstritten­en Agentur sei unmittelba­r nach Bekanntwer­den beendet worden, versichert­e er. „Jemand aus dem Kommunikat­ionsteam muss sie (Anmerkung: die Agentur) angeheuert haben.“

Jene Firma, von der Zuckerberg spricht, nennt sich Definers Public Affairs. Und beendet mag die Zusammenar­beit worden sein, die öffentlich­en Debatten über die schmutzige Kooperatio­n zwischen dem Social-media-giganten und der Pr-firma haben aber erst begonnen. Facebook wird nach einem Enthüllung­sartikel der „New York Times“vorgeworfe­n, Definers dafür bezahlt zu haben, Stimmung gegen Facebook-kritiker zu machen. Ausgerechn­et zu jener Zeit, als Facebook durch den Skandal um die Datenanaly­sefirma Cambridge Analytica unter Druck geriet, sollte die Agentur von der Aufregung ablenken und gezielt Facebook-skeptiker angreifen – Konkurrent­en wie Google ebenso wie den Milliardär und Mäzen George Soros. Brisant: Dieser ist nicht nur ein Lieblingsf­eind von Konservati­ven wie Donald Trump, er gilt auch als Opfer antisemiti­scher Verschwöru­ngstheorie­n.

George Soros’ Stiftung „Open Democracy Foundation­s“verurteilt­e die Vorgehensw­eise Facebooks: „Ihre Methoden be-

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