Probier’s mal mit Gelassenheit ...
Leichter gesagt, als getan. Ist man mitten in einer emotionalen Stresssituation, fällt es oftmals schwer, gelassen zu bleiben. Was uns dabei helfen kann, ist Resilienz.
Jeder geht mit Belastungen anders um. Der Grund liegt in der Resilienz, also mit der Fähigkeit, negativen Einflüssen standzuhalten und sich im Lauf des Lebens weiterzuentwickeln, ohne dabei seelisch zu erkranken. Wer psychisch „gewappnet“ist, gelangt leichter wieder in Balance. Wenn einem ein Streit mit dem Partner tagelang auf der Seele lastet oder ein Disput mit dem Chef für schlaflose Nächte sorgt, dann könnte das ein Anzeichen dafür sein, unsere innere Belastbarkeit zu stärken.
Ursprünglich stammt der Begriff aus der Physik und beschreibt die Fähigkeit eines Materials nach Störungen, die von außen kommen, in die ursprüngliche Form zurückzuspringen – also kurz: die Fähigkeit sich anzupassen. In der Psychologie ist die Resilienzforschung vor allem seit den For-
Resilient zu sein heißt nicht, dem Leben ständig mit einem Lächeln zu begegnen, sondern mit Emotionenbewusst umzugehen
CONTRASTWERKSTATT
schungen von Emmy Werner und Ruth Smith, die die Risikoeinflüsse auf die Entwicklung von Kindern auf der Hawaii-insel Kauai untersuchten und ihre Ergebnisse in den 1970ern veröffentlichten, bekannt. Fazit: Auch wenn Kinder unter widrigeren Lebensbedingungen aufwuchsen, konnten sie sich dennoch zu glücklichen Erwachsenen entwickeln. Dabei hilfreich waren und sind so genannte Schutzfaktoren. Wer regelmäßige Beziehungen pflegt, Verantwortung übernimmt, sich realistische Ziele und Erwartungen an die eigene Person setzt sowie einen ausgeglichenen Charakter und Intelligenz besitzt, hat bessere Chancen, trotz widriger Umstände und Schicksalschlägen gesund zu bleiben.
Die gute Nachricht: Jeder Mensch hat resiliente Anteile in sich. Es ist immer möglich, diese zu verbessern und auszubauen.