KULTUR SCHAFFT URBANE ZUKUNFT
Wir spielen jetzt einige Abende in London, Paris und Berlin.
Eine CD aufzunehmen, war das ein lang gehegter Traum?
Nein, kann ich wirklich nicht behaupten. Seit ich ein Kind war, hatte ich stattdessen immer diesen verrückten, aber in meinem Kopf vollkommen klaren Plan, Schauspieler zu werden. Mit 17 zog ich nach Newyork, dort fing das an mit der Schauspielerei, ich trat am Broadway in Musicals und Theaterstücken auf und drehte meine ersten Filme. Dennoch war dort, wo ich lebte, immer auch ein Piano.
Wie haben Sie als Kind den Jazz für sich entdeckt?
Ich weiß es gar nicht. Ich erinnere mich jedoch, dass immer, wenn ich etwas Jazziges hörte, etwas in meinem Körper vor sich ging, eine wohlige Reaktion (lacht). Als mein Musiklehrer es endlich aufgegeben hatte, mir klassische Stücke beizubringen, und mir stattdessen Jazz zum Lernen gab, brachte mich das richtig in Wallung.
nen, dass Sie gar nicht Schau- spieler, sondern professioneller Musiker geworden wären?
Ja, voll und ganz. In all diesen kreativen Jobs ist die Wahrscheinlichkeit ja nicht sehr hoch, dass du deinen Lebensunterhalt damit verdienen kannst. Hätte ich also wundersamerweise gleich gute Engagements als Pianist in New York bekommen, dann wäre das durchaus möglich gewesen. Aber ichwar zu meiner eigenen Überraschung ziemlich schnell drin in der Film- und Bühnenwelt und hatte für die Musik nicht mehr so viel Zeit.
Die 66 sieht man Ihnen nicht an. Was ist Ihr Geheimrezept?
Ich versuche, nicht zu spät ins Bett zu gehen, aber ich werde schon noch früh genug vor aller Augen zusammenfallen. Was allerdings wahr ist: Ich fühle mich momentan wirklich großartig. Ich denke, ich bin ein Spätzünder. Ich spiele heute besser vor der Kamera und besser Musik als je zuvor. Man muss permanent an sich arbeiten, sich weiterentwickeln, Neues lernen. Gerade als Künstler bist du nie fertig.