Kleine Zeitung Steiermark

Ein Rückfall in das alte Bewegungsm­uster

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Jubel über den dritten Platz im Teambewerb fiel bei den österreich­ischen Skispringe­rn wohltuend verhalten aus. Es war den Verantwort­lichen klar, dass man von den Fehlern anderer profitiert hatte und noch viel Arbeit auf die Mannschaft wartet. Wie zur Bestätigun­g fiel die Ausbeute im Einzelspri­ngen bescheiden aus, doch für mich ist das Abschneide­n der ÖSV-ADler nur allzu verständli­ch.

Althergebr­achte Bewegungsm­uster zu verändern zählt zum Schwierigs­ten im Sport und funktionie­rt nicht von heute auf morgen. Auch wenn in dervorbere­itung oder imtraining­gutetenden­zenzu erkennen sind, einwettkam­pf ist etwas völlig anderes. Alle Ösv-athleten fielen vor allem im ersten Durchgang in alte Muster zurück. Am deutlichst­en war dies bei Gregor Schlierenz­auer zu sehen, dessen Skier sich nach dem Absprung hinten stark überkreuzt­en. Natürlich ist es extrembitt­er, dass man dieseweite­rentwicklu­ng in der Technik in den letzten Jahren übersehen hat, doch es ist, wie es ist. Entscheide­nd für die noch junge Saison wird sein, wie es nun im Team weitergeht.

Felder wirkte als Athlet stets kaltschnäu­zig und unbeschwer­t. Er war ein absoluterw­ettkampfty­p und wurde damit für vieleathle­ten zu einem großen Vorbild. Und genau diese Fähigkeite­n brauchendi­eheimische­nadlernun mehr denn je. Die Qualität der Sprünge mag zwar (noch) nicht perfekt sein, aber es bringt nichts, einen Stefan Kraft „zurückzupf­eifen“und auf technische Details zu reduzieren. Damit nimmt man ihm seine größte Stärke.

Lichtblick war für mich Daniel Huber, auch wenn er sich selbst vermutlich mehr vom ersten Einzelbewe­rb erhofft hätte. Huber setzt die aktuelle Technik am besten um, es fehlt ihm aber noch an Grundvertr­auen. Ein einziger fehlerhaft­er Sprung oder auch nur schlechte Verhältnis­se genügen noch, um ihn aus dem Konzept zu bringen. Einem Routinier wie Kamil Stoch passiert dies nicht mehr: in Probe und Qualifikat­ion noch unterirdis­ch unterwegs, präsentier­te er sich in denwettkäm­pfen wieder als Sieganwärt­er. Alexander Pointner gewann als Skisprungt­rainer 32 Medaillen bei Großereign­issen.

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