„Mir geht es ganz gut“
Sophia Flörsch (18) überstand beim Formel-3-rennen in Macao einen 280-km/h-horror-unfall. Heute folgt eine Operation.
Ich
möchte nur allen mitteilen, dass es mir gut geht. Morgen werde ich in die Chirurgie für eine OP verlegt. Ich möchte allen von der FIA und von Mercedes für ihre Sorgen danken. Ich melde mich wieder.“Diese Twitter-meldung von Sophia Flörsch (18) war die beste Nachricht nach dem furchtbaren Unfall der deutschen Nachwuchsrennfahrerin beim Formel-3-weltfinale in Macao. Mit rund 280 km/h war Flörsch ungebremst durch die Fangzäune in ein Stahlgerüst gekracht, die dramatischen Bilder ließen das Schlimmste vermuten.
Wie durch ein Wunder war die Deutsche nach dem Unfall bei Bewusstsein und auch ansprechbar. Sie erlitt zwar eine Fraktur an derwirbelsäule, ihr Vater versicherte aber, dass seine Tochter keine Lähmungserscheinungen habe und alles bewegen könne. Sie werde durch den Chefarzt des Krankenhauses Conde S. Januario in Macao bestens versorgt. Dass ihr nichts Ärgeres zugestoßen ist, zeigt, wie hoch mittlerweile die Sicherheitsstandards auch in den kleineren Rennsportklassen sind. Der Stadtkurs in Macao ist aber unter Umständen nicht mehr so zeitgemäß, weil dort auch von den kleinen Klassen extrem hohe Geschwindigkei-
RALLYE
ten erreicht werden, wobei es natürlich keine großen Auslaufzonen gibt. Kritik von den Fahrern wurde aber nie laut. Im Gegenteil: Für viele Piloten zählt der Kurs zu den Lieblingsstrecken.
Insgesamt wurden vier weitere Personen bei dem Unfall verletzt. Der japanische Rennfahrertusboi klagte über Lendenschmerzen, ein Fotograf erlitt eine Leberverletzung, ein Streckenposten Gesichts- und Kopf-traumata und ein Marschall zog sich einen Oberkieferbruch zu.
Die Unfallursache war vorerst ziemlich unklar. Flörsch muss aber vor der langsamen Lisboa-kurve nach der Geraden die Kontrolle über ihr Auto verloren haben. Sie flog dann mitheck voran durch die Fangzäune, ehe sie mit der Cockpitseite in mehreren Metern Höhe in die Befestigungen einschlug. Dahinter standen ein paar Fotografen.
Das sportliche Geschehen rückte freilich in den Hintergrund. „Es war ein ganz schlimmer Unfall. Wir können nur hoffen, dass es Sophie gut geht, aber wir haben gehört, dass ihr nichts Schlimmes zugestoßen sein soll“, twitterte Ferdinand Habsburg, der sich am Ende mit dem zehnten Platz zufrieden geben musste. Der Sieg ging an den Briten Daniel Ticktum, Michael-schumacher-sohn Mick wurde Fünfter.