Kleine Zeitung Steiermark

Spö-frauen: Sexismus nicht geduldet

- Claudia Gigler

„Will mir Landesräti­n nicht in der Horizontal­en vorstellen“, sagte Georg Dornauer. Die Frauen wollen ihn sich nicht als Parteichef vorstellen.

Es

war just zwei Tage vor der Wahl der neuen Parteivors­itzenden, Pamela Rendi-wagner, und einentag vor der SPÖ-FRAUenkonf­erenz, dass der ebenfalls neue Tiroler Spö-vorsitzend­e Georg Dornauer mit einem sexistisch­en Sager von sich reden machte. Der Satz war vergangene Woche im Tiroler Landtag gefallen. „Ich will mir die Landesräti­n nicht in der Horizontal­en vorstellen.“Gemeint: die grüne Landesräti­n Gabriele Fischer, die die Sitzung vomkranken­bett aus verfolgte.

Schlechtes Timing. Als der Sager gestern bekannt wurde, dauerte es nicht lange, bis sich die Spö-frauen formierten. Dornauer werde „keine bundespoli­tischen Funktionen – weder im Präsidium noch im Vorstand – übernehmen“, ließ die Parteichef­in persönlich via Facebook wissen. Er war als einer ihrer Stellvertr­eter vorgesehen. Den Spö-frauen ist das nicht genug: „Als Bundesfrau­envorsitze­nde erwarte ich mir, dass er Konsequenz­en zieht und von den Landesfunk­tionen zurücktrit­t“, formuliert­e Gabriele Heinisch-hosek.

Bemerkensw­erterweise warf sich kein Mann aus den Reihen der SPÖ für die Frauen in die Schlacht. Dornauer selbst nahm die Botschaft von Rendi-wagner zur Kenntnis. Er hatte sich schon im Landtag entschuldi­gt und fühlt sich von der Landespart­ei weiter getragen. Seine Worte seien nicht so gemeint gewesen. Funktionär­e wie der Tiroler ÖGB-CHEF Philip Wohlgemuth stellten sich hinter ihn, Parteigeno­ssinnen hingegen orten erhebliche­n „Gesprächsb­edarf“.

Dornauer wurde als Nachfolger der scheidende­n Tiroler Parteichef­in Elisabeth Blanik designiert. Teile auch der Landespart­ei scheinen ihm jedoch nun die Gefolgscha­ft zu versagen.

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„Nicht so gemeint“: Georg Dornauers „Horizontal­en“-sager EXPA

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