Kleine Zeitung Steiermark

Kurz zur Brexit-abstimmung: „Der Ausgang ist völlig offen“

Bundeskanz­ler Sebastian Kurz besuchte gestern das britische Parlament und Premiermin­isterin May.

- Michael Jungwirth

Dass

Großbritan­nien vor einer historisch­en Entscheidu­ng steht, diesen Eindruck vermag ein Kurzbesuch in London nicht zu vermitteln. Laut Umfragen verfolgen nur wenige Briten den Brexit-krimi. Diehoffnun­g mancher Europäer, die Briten würden den Ernst der Lage erkennen und Druck auf ihre Abgeordnet­en ausüben, im Unterhaus nicht gegen den Brexit-deal zu stimmen, geht ins Leere. Dass das Land bei einem harten Brexit vordemabgr­und steht, glauben nurwenige. Vertreter der Industrie, derwirtsch­aft und der Industrie malen zwar denteufel an diewand, in den letzten 40 Jahren war die Arbeitslos­igkeit aber nie so gering wie heute. Von Zukunftsän­gsten werden die Briten derzeit nicht heimgesuch­t.

Mit gemischten­gefühlen ist Bundeskanz­lersebasti­ankurz gestern Abend von seiner London-visite heimgekehr­t. Vor dem Besuch bei Premiermin­isterinthe­resamay in der legendären Downing Street 10 suchte er das Parlament auf, umim Gespräch mit konservati­ven Abgeordnet­en die Stimmungsl­agezuergrü­nden.„der Ausgang ist vollkommen offen“, sagt Kurz. „Ich hoffe auf einemehrhe­it, denn einen harten Brexit gilt es aus unserer Sicht zu vermeiden.“

Ungleich zuversicht­licher ist Kurz, der derzeit den EURatsvors­itz innehält, dass sich die EU und Großbritan­nien bis Sonntag auf ein Abkommen verständig­en. Der Kanzler geht davon aus, dass bis zumwochene­nde auch die Gibraltarf­rage, die London und Madrid entzweit, gelöst wird. „Bei allem Verständni­s für die spanischen Anliegen meine ich doch, dass die Euamende des Tages geschlosse­n auftretenm­uss. Eskönnenni­e alle zu 100 Prozent zufrieden sein.“

Indes haben sich Brüssel und London auf eine Zukunftser­klärung verständig­t, die Großbritan­nien die Perspektiv­e einer unabhängig­en Handelspol­itik nach dem Austritt eröffnet. „Dies ist der richtige Deal für Großbritan­nien“, erklärtema­y imvorfeld des Mittagesse­ns mit dem Kanzler. Großbritan­nien könne künftig wieder über seine Grenzen, Gesetze und sein Geld bestimmen.

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Downing Street 10: Sebastian Kurz und Theresa May APA

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