Kleine Zeitung Steiermark

Ein Bleiberech­t

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ob er an Leib und Leben bedroht ist und zumindest subsidiäre­n Schutzstat­us erhält oder ob er zumindest einen humanitäre­n Aufenthalt­stitel zugesproch­en bekommt, weil er gut integriert ist.

Ersteres wird Afghanen kaum zugebillig­t. Zweiteres auch nicht, obwohl ein Gutachten

INTERVIEW

BALLGUIDE MAXIMILIAN­WOLF nachweist, dass Menschen aus Afghanista­n, die wie er in ihrer Heimat nie verwurzelt waren, keine Überlebens­chancen in diesem Land haben.

Und die dritte Möglichkei­t kommt praktisch nie vor, weil die Richter fast immer trotz aller anderen Integratio­ns-„beweise“die Aufenthalt­sdauer von weniger als fünf Jahren als Argument für eine Ablehnung ins Treffen führen.

„Das muss flexibler gehandhabt werden“, fordert Oberösterr­eichs Landesrat Rudi Anschober, der sich für die Asylwerber in Lehre österreich­weit starkmacht. „Der Einzelfall macht oft die Gerechtigk­eit aus.“Ein Argument, das der steirische Landeshaup­tmann Hermann Schützenhö­fer teilt (siehe unten).

Die Zuerkennun­g des humanitäre­n Bleiberech­ts für jemanden, der integriert ist und dringend gebraucht wird, wäre eine Chance für Said.

Eine andere wäre die Möglichkei­t eines „Spurwechse­ls“im Rahmen der Rot-weiß-rotCard für erwünschte, weil von der Wirtschaft gebrauchte Zuwanderer. Derzeit kann dieser Aufenthalt­stitel nur aus dem Ausland beantragt werden.

Die Landeshaup­tleute in Stegersbac­h könnten heute ein Signal nachwien senden.

Said schwingt den Kochlöffel in Gratwein und hofft.

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trotzdem ein negativer Bescheid in zweiter Instanz

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