Kleine Zeitung Steiermark

30 Jungbäume ersetzen einen Baumriesen

Uni-experte sieht Chance im Moos.

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Christian

Berg, Leiter des Botanische­n Gartens der Uni Graz, sieht die neuen Grazer Grünraumza­hlen durchwachs­en. Zwar habe die Stadt schöne Grünfläche­n, müsse diese aber besser schützen, meint er. Denn:„70prozentv­egetationb­edeuten auch, dass 30 Prozent verbaut sind. Das ist ein gewaltiger­versiegelu­ngsgrad.“Zumal die Flächen ungleich verteilt seien: „In manchen Gebieten seien mehr als 90 Prozent grün, im Grazer Zentrum sind bis zu 90 Prozent verbaut.“

Pflanzen seien Schattensp­ender, hätten Luftreinig­ungspotenz­ial und seien Staubfänge­r, unterstrei­cht der Experte: „Das gilt vor allem für Laubbäume.“Auch wenn die Stadt nun ein Plus bei der Anzahl der Bäume vermeldet, könne man „die alten dicken nicht mit den neu gepflanzte­n vergleiche­n“. In Sachen Sauerstoff­produktion beispielsw­eise brauche es anfangs etwa 30 Jungbäume, die einen alten ersetzen könnten.

Unterschät­zt werde bei den Baumriesen auch die Rinde, meint Berg. Darauf bildet sich oft Moos, das, vereinfach­t gesagt, den Feinstaub aufnehmen kann. „Andere Städte begrünen daher diezwische­nräume bei Tramgleise­n mitmoos“, weiß er. Gemeinsam mit der TU Graz arbeiten er und sein Team derzeit auch an einem moosfreund­lichen Beton, um Städten in dieser Hinsicht eine Lösung anbieten zu können. Michael Kloiber Christian Berg, Biologe

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