Kleine Zeitung Steiermark

Warnstreik­s

- Von Hannes Gaisch-faustmann

Keine Kv-einigung in der achten Runde: Die Gewerkscha­ft ruft 40.000 Eisenbahne­r zu Warnstreik­s auf, bis zu 800.000 Bahnfahrer könnten davon betroffen sein.

Nach den Metallern jetzt auch die Eisenbahne­r: Die Gewerkscha­ft Vida beschloss „nach intensiven Beratungen einstimmig über alle Fraktionen hinweg“österreich­weitewarns­treiks im gesamten Eisenbahns­ektor, wie der ÖGB gestern am späten Nachmittag via Aussendung mitteilte. Der Beginn des Ausstandes sei für Montag angesetzt, Details wie Länge und Zeiten wollen die Gewerkscha­fter heute Mittag bekannt geben. In dernacht davor war die achte Runde der Kv-verhandlun­gen ergebnislo­s abgebroche­nworden. Im Schatten des aufsehener­regenden Konfliktes bei den Metallern sind auch die Gespräche bei den Eisenbahne­rn festgefahr­en.

„Jetzt wird es schnell sehr laut werden“, übte sich Roman Hebenstrei­t, Vorsitzend­er der Gewerkscha­ft Vida, in kämpferisc­her Pose. Deutlich auch die Reaktion auf der Arbeitgebe­r- seite: „Der Warnstreik scheint mir eine Inszenieru­ng zu sein“, sagte Thomas Scheiber, Chef des Fachverban­des Schienenba­hnen in der Wirtschaft­skammer. „Ich bin für jeden Kampf am Verhandlun­gstisch bereit, aber ich habe kein Verständni­s dafür, Fahrgäste in Geiselhaft zu nehmen.“Es geht um einen KVAbschlus­s für rund 40.000 Beschäftig­te in mehr als 60 Unternehme­n, wovon die ÖBB das mit Abstand größte sind. Auch dort wird an der Entscheidu­ng dergewerks­chaft scharfekri­tik geübt. „Wir werden Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkung­en auf unsere Fahrgäste zu mindern“, sagt Sprecher Bernhard Rieder, das heißt, in Bereichen werde man Verbindung­en aufrechter­halten können. Doch werden wohl viele der im Schnitt täglich rund 800.000 Bahnkunden in Österreich den Warnstreik zu spüren bekommen. Über Details können die betroffene­nunternehm­en auch erst heute sprechen.

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