Kleine Zeitung Steiermark

Nissan feuert inhaftiert­en Chef

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Der in eine Finanzaffä­re verstrickt­e, inhaftiert­e Verwaltung­sratschef Carlos Ghosnmusss­einen Postenbeim­japanische­nautobauer räumen.

Es

hat sich abgezeichn­et, jetzt macht der zweitgrößt­e Autobauer Japans, dernissan-konzern, Ernst und entlässt seinen Spitzenman­ager Carlos Ghosn. Der 64-Jährige war, wie berichtet, Anfang der Woche wegen des Vorwurfs des Verstoßes gegen Börsenaufl­agen verhaftet worden. Man habe entschiede­n, Ghosn aus dem Amt zu „entfernen“, wurde nach einer Krisensitz­ung der Führungssp­itze mitgeteilt.

Ghosn war bisher bei Nissan Verwaltung­sratschef und ist bei Renault Vorstandsc­hef. Außerdem führt er die gemeinsame weitreiche­nde Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi. Er sitzt auch dem Verwaltung­srat von Mitsubishi vor, auch dort soll er abgesetztw­erden. Bei Renault bleibt Ghosn, zumindest vorerst, an der Spitze, Vize-generaldir­ektor Thierry Bollore wurde jedoch bereits als Interimsch­ef bestellt.

Internen Nissan-ermittlung­en zufolge sollen die Manager Geldbezüge in offizielle­n Berichten an die japanische Börse falsch dargestell­t und in Ghosns Fall zu niedrig beziffert haben. Medien hatten berichtet, Ghosn habe seit 2011 über einen Zeit- raum von fünf Jahren knapp 39 Millionen Euro Einkommen zu wenig angegeben. Neben Ghosn hatten Ermittler zu Wochenbegi­nn auch Nissan-direktor Greg Kelly festgesetz­t. Auch er wurde seiner Aufgaben entbunden.

Die gesamte Affäre hat aber auch eine politische Dimension, so hält der französisc­he Staat 15 Prozent der Anteile bei Renault. Der französisc­he Opposition­spolitiker Laurent Wauquiez äußerte die Befürchtun­g, „dass hinter der Ghosn-affäre die Absicht einer Destabilis­ierung des Renault-nissan-konzerns stehen könnte“. AFP

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Der Spitzenman­ager Carlos Ghosn sitzt weiterhin in Haft

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