„Wenneine Streitfrage gelöst ist, kommen zwei andere hinzu“
Der Brexit wird nicht nur wirtschaftliche und politische Folgen haben, sondern bringt auch Auswirkungen auf das tägliche Leben mit sich, schildern unsere Leser an den Beispielen von Nordirland und Gibraltar.
„Sieben Tage zwischen Sein und Nichtsein“, 19. 11. und „Scheitert der Brexit-deal an Gibraltar?“,
21. 11. ch möchte wissen, wie viel die nun schon Jahre dauernden Brexit-verhandlungen kosten! Politiker aller Couleur sind kaum mehr mit etwas anderem beschäftigt und reisen hin und her, Parlamente debattieren, es werden ganze Romane geschrieben über mögliche Lösungsvorschläge, Versammlungen und Demonstrationen finden statt, teils für, teil gegen den Brexit. Der volkswirtschaftliche Schaden dieser Wurschtelei ist sicher enorm und ich sehe keinerlei überzeugenden Fortschritt. Wenn eine Streitfrage gelöst ist, kommen zwei neue hinzu.
Gunther Langeheine, Annenheim
ILeicht entflammbar
Seit drei Monaten lebe ich nun zwischen den nordirischen Städten Newry und Banbridge gemeinsam mit meiner Gastfamilie, 25 Kilometer von der irischen Grenze im Süden entfernt. Genau diese Grenze trübt die Idylle in diesem so wundervollen Land. Ich möchte nicht über wirtschaftliche oder politische Folgen des Brexits sprechen, sondern über das tägliche Leben der Nordiren.
Während die EU auf eine offene Grenze zwischen den beiden Irlands und den daraus resultierenden Frieden pocht, scheint der Frieden im eigenen Land vielen britischen Politikern gleichgültig zu sein. Der Nordirlandkonflikt wurde nie wirklich aufgearbeitet und die Folgen sind heute immer noch augenscheinlich.
Ein zu südlicher bzw. irischer Akzent kann in britisch gesinnten Pubs und Restaurants bereits zur Handgreiflichkeit führen und umgekehrt natürlich ebenso. Schulen sind entweder protestantisch oder katholisch, etwas dazwischen sucht man vergeblich. Die Kinder der Gastfamilie (sechs und elf) erzählen mir von Feindschaften zu Schulen, die anders gesinnt sind.
Fest steht, dass derkonflikt in diesem Land noch nicht aus dem Gedankengut der Menschen verschwunden und die Differenzen noch lange nicht überwunden sind. Wie man speziell am Orangemen’s Day sieht, hegen viele Nordiren Sympathie mit dem traditionellen Bonfire. Jedoch ist das Feuer, mit dem einige aktuell spielen, größer, risikoreicher und vor allem leicht entflammbar. Alexander Ertl, Student, derzeit Newry, Nordirland
Wunderbare Brücke
Spanien will Gibraltar wieder als Teil des „Mutterlandes“sehen. Mutterland? Gibraltar war von 711 bis Mitte des 15. Jahrhundert muslimisch, war dann Teil Spaniens für 200 Jahre, umnach einer niederländisch/englischen Zwischenzeit ab 1713 englisch zu werden. Somit ist Gibraltar seit 300 Jahren englisch. Also nichts von wegen spanisches Mutterland!
Großbritannien will den Brexit und sieht nicht, wie es sich damit schadet, alles nur um von inneren Problemen abzulenken, die nicht gelöst sind. Spanien will Gibraltar, umvombaskenland abzulenken und die Probleme im Inneren nicht lösen zu müssen.
Liebe Briten, liebe Spanier, ich liebe euch, aber eigentlich sind wir alle doch nur Europäer mit unterschiedlichen Sprachen und was gibt es Interessanteres als eine jahrhundertelange Verbindung zweier so unterschiedlicher Kulturen in einem Land. Macht euch daran, Gibraltar als das zu sehen, was es eigentlich ist – eine wunderbare Brücke zwischen den Kulturen. Erhaltet es und pflegt es, wie eine kleine schöne Pflanze, bitte von beiden Seiten.
Klaus Höllbacher, Graz
Sehr geehrte Frau Gigler, danke für Ihren Beitrag. Persönliche Verunglimpfungen des politischen Gegners sind in meinen Augen ekelhaft. Noch dazu wenn diese in Abständen wiederkehren. Und das scheint bei diesem Herrn Vilimsky ein Persönlichkeitsmerkmal zu sein. Ich finde es sehr gut, dass Sie diese Gegebenheiten aufgegriffen und veröffentlicht haben. Wenngleich es diesem Herrn weitere Aufmerksamkeit beschert, die er nicht verdient. Dipl.-ing. Dr. Ernst Perteneder,
Kapfenberg
Ein zentraler Beitrag zu Kindertauglichkeit von Lokalen sind rauchfreie Innenräume. Sicher, viele Lokale stellen freiwillig um. Und viele Eltern meiden mit ihren Kindern Raucherlokale, um sie vor dem schädlichen Passivrauch zu schützen. Trotzdem ist diese Freiwilligkeit eine halbe Sache. Denn nur ein ausnahmsloses Rauchverbot in Gastro-räumen schützt Kinder umfassend: Es führt dazu, dass