Kleine Zeitung Steiermark

Good morning, Vietnam

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Der mit Abstand reichste Mann Vietnams hat sein Geld mit Fertigsupp­en, Shoppingma­lls, Krankenhäu­sern oder Hotels gemacht. Jetzt aber will Phamnhat Vuong zeigen, dass er auch Autos bauen kann – und zwar für die ganze Welt. Unter dem Dach seines Firmenkong­lomerats Vingroup hat der studierte Geologe, dessen Vermögen auf sieben Milliarden Dollar geschätzt wird, im Norden des Landes die erste Automobilf­abrik aus dem Boden gestampft. Dort sollen ab Mitte 2019 die ersten Autos mit dem Herkunftss­iegel made in Vietnam vom Band rollen, zwei Jahre später steht dann schon China auf dem Speiseplan.

Für den Aufbau der Marke Vinfast hat der Selfmade-milliardär vorerst 3,5 Milliarden Euro in die Hand genommen. Dabei vertraut Vuong einer hochkaräti­gen Söldnertru­ppe und Partnern, die wissen, wie man Autos entwickelt. So dockte der Newcomer bei Magna Steyr an, wo man jene beiden ersten Modelle entwickelt­e, die bei derweltpre­miere imherbst in Paris gezeigtwur­den. Für das Design hat man Edel-schneider Pininfarin­a ins Boot geholt, bei dertechnik kooperiert man mit BMW und AVL. Das Führungste­am rekrutiert sich vorwiegend aus ehemaligen GeneralMot­ors-managern. Als Vorstandsc­hef zieht James Deluca die Fäden. Der Amerikaner kümmerte sich zuletzt um die Koordinati­on der weltweit 170 Gm-werke. Als Markenbots­chafter hat man sich immerhin David Beckham geangelt.

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