Eine Quereinsteigerin an der Spitze der SPÖ
Für die Frauen ist die erste SPÖChefin in der Geschichte bereits Ikone.
Pamela
Rendi-wagner ist das, was man im Gesellschaftsleben eine „Erscheinung“nennt. Ihr Outfit ist schlicht, aber elegant. Sie ist groß und schlank. Wenn sie kommt, macht man (auch Mann) ihr Platz.
Die neue Chefin der SPÖ tritt auf wie eine Managerin, nicht wie eine Funktionärin, schon gar nicht wie die berühmte „Hausfrau von Donawitz“. Aber sie kommt bei den einfachen Frauen gut an. Bei den Männern übrigens auch. Rendi-wagner ist telegen – sie kommt auch über die Bildschirme sympathisch herüber.
Und die neu zu wählende Vorsitzende derspöist einequereinsteigerin. Quer sticht sie allerdings nur als Top-funktionärin ein. Sachlich und fachlich gibt es kaum jemanden, der ihr in Gesundheits- und Sozialfragen daswasser reichen könnte. Und genau diesethemen sind Kernkompetenz der SPÖ, sollen die Partei wieder in die Herzen der Wählerinnen und Wähler tragen. Sie war Sektionschefin, sie war Gesundheitsministerin, siewar Frauenministerin. Auch wenn sie nicht aus der Frauenorganisation kommt: Für die SPÖFrauen ist sie Hoffnungsträgerin, geradezu Ikone. Auch oder gerade weil zur selben Zeit der erste präsumtive Chef einer Landespartei an einem SexismusSager zu scheitern droht.
Sie ist die ersteweibliche Chefin seit Bestehen der Sozialdemokratie. Ihr Start wird auch davon abhängen, wie sie die Affäre Dornauer bewältigt. Denn im Funktionärsbetrieb der
SPÖ ist sie tatsächlich Quereinsteigerin. Abhängig von einem starken Mann an ihrer Seite, Thomas Drozda, der erst beweisen muss, dass er die Basis im Griff hat und die Erste trägt.