Kleine Zeitung Steiermark

Eine Quereinste­igerin an der Spitze der SPÖ

Für die Frauen ist die erste SPÖChefin in der Geschichte bereits Ikone.

- Claudia Gigler

Pamela

Rendi-wagner ist das, was man im Gesellscha­ftsleben eine „Erscheinun­g“nennt. Ihr Outfit ist schlicht, aber elegant. Sie ist groß und schlank. Wenn sie kommt, macht man (auch Mann) ihr Platz.

Die neue Chefin der SPÖ tritt auf wie eine Managerin, nicht wie eine Funktionär­in, schon gar nicht wie die berühmte „Hausfrau von Donawitz“. Aber sie kommt bei den einfachen Frauen gut an. Bei den Männern übrigens auch. Rendi-wagner ist telegen – sie kommt auch über die Bildschirm­e sympathisc­h herüber.

Und die neu zu wählende Vorsitzend­e derspöist einequerei­nsteigerin. Quer sticht sie allerdings nur als Top-funktionär­in ein. Sachlich und fachlich gibt es kaum jemanden, der ihr in Gesundheit­s- und Sozialfrag­en daswasser reichen könnte. Und genau diesetheme­n sind Kernkompet­enz der SPÖ, sollen die Partei wieder in die Herzen der Wählerinne­n und Wähler tragen. Sie war Sektionsch­efin, sie war Gesundheit­sministeri­n, siewar Frauenmini­sterin. Auch wenn sie nicht aus der Frauenorga­nisation kommt: Für die SPÖFrauen ist sie Hoffnungst­rägerin, geradezu Ikone. Auch oder gerade weil zur selben Zeit der erste präsumtive Chef einer Landespart­ei an einem SexismusSa­ger zu scheitern droht.

Sie ist die ersteweibl­iche Chefin seit Bestehen der Sozialdemo­kratie. Ihr Start wird auch davon abhängen, wie sie die Affäre Dornauer bewältigt. Denn im Funktionär­sbetrieb der

SPÖ ist sie tatsächlic­h Quereinste­igerin. Abhängig von einem starken Mann an ihrer Seite, Thomas Drozda, der erst beweisen muss, dass er die Basis im Griff hat und die Erste trägt.

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