Kleine Zeitung Steiermark

Gleichbere­chtigung kann nicht in Volksschul­en enden!

Sind Frauenrech­tlerinnen, die ein Kopftuchve­rbot in Schulen bis 18 fordern, verbohrte Extremisti­nnen?

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politische­n Debatten geht es bekanntlic­h nicht immer um die Sache, um die gestritten wird. Wie jetzt beim Kopftuchve­rbot involkssch­ulen. Da wird der Regierung vorgeworfe­n, es gehe um das Schüren von Vorurteile­n oder dass eine Einzelmaßn­ahme zuwenig sei. Womit sich keiner mehr damit auseinande­rsetzen muss, worum es wirklich geht. Nicht um Deutschken­ntnisse, auch nicht umden Eingriff in das Recht auf Religionsa­usübung. Es geht um dasrecht, frei heranwachs­en zu können, ohne durch ein Kopf- Carina Kerschbaum­er tuch als Sexualwese­n stigmatisi­ert zu werden. Und um die Frage, warum dieses Recht in der Volksschul­e enden soll. Aus gutem Grund fordern liberale Musliminne­n wie Seyran Ate¸s, Neclakelek und andere Frauenrech­tlerinnen ein Kopftuchve­rbot bis 18, zumindest bis 14. Al- les keine Feindinnen des Islam oder Rechtsextr­eme, sondern Kämpferinn­en für dasrecht auf Gleichbere­chtigung. Frauen, die dagegen kämpfen, dass Mädchen im Schulhof als Schlampe bezeichnet werden, weil ihr Haar unverhüllt zu sehen ist, wie die Lehrerin Susannewie­singer schreibt.

einfacher ist es zweifelsoh­ne, einkopftuc­hverbot als „Verbreitun­g von Moslemhass einer rechtspopu­listischen Regierung“zu bezeichnen, wie es der Initiator der Integratio­nswochen gemacht hat. Oder es wie die SPÖ mit dem Hinweis abzulehnen, es fehle ein Integratio­nspaket. Ja, ein solches wäre wichtig, aber es lässt sich nicht verknüpfen. Das Recht auf Gleichbere­chtigung von Mann und Frau kann im Jahr 2018 kein Tauschobje­kt mehr sein.

Österreich könnte mit dem Kopftuchve­rbot Vorbild werden, hoffte die Soziologin Necla Kelek. Ihrvorbild istatatürk. Er wusste, warum er das Kopftuch aus Schulen, Unis und Behörden verbannte. Dagegen wirkt das geplanteve­rbot involkssch­ulen mutlos bis lächerlich.

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