Kleine Zeitung Steiermark

Frau starb bei Zugunfall im Auto ihres Mannes

Nach Zugkollisi­on vom 8. Mai in Wollsdorf (Bezirkweiz) stand nun ihr Ehemann vor Gericht. Für seine Situation zeigte der Richter Verständni­s.

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Am Heimweg nach der Nachtschic­ht, um 6 Uhr morgens ist der Unfall passiert: „Wir stiegen alle drei in dasauto und ich fuhr los“, erzählte der geknickte Unfalllenk­er vor Gericht. Vor dem Bahnüberga­ng habe er kurz angehalten, das Rotlicht bemerkte er nicht – und auch nicht den Zug. Hunderte Male habe der 30-Jährige die Stelle direkt bei der Werksausfa­hrt passiert. „Vielleicht war ich verwirrt. Vor mir sind noch zwei andere Autos gefahren, da war auch schon Rot, habe ich später auf einem Video gesehen“, meinte er.

Gestern musste sich der 30Jährige, dessen Frau den Crash nicht überlebte und dessen Arbeitskol­legin schwer verletzt wurde, im Grazer Straflande­sgericht verantwort­en. Er selbst hatte an der Unfallstel­le reani- miert werden müssen. Seine Frau starb zwei Tage später.

Neun Jahre lang war er mit seiner Frau verheirate­t, die im selben Werk arbeitete. Zusammen haben sie ein fünfjährig­es Kind. Seit ihrem Tod gehe es ihm schlecht: „Ich versuche, mein Kind aufzuziehe­n und weiterzuar­beiten“, erzählte er.

Der Richter bot dem bisher unbescholt­enen Angeklagte­n eine Diversion an: „Durch den Tod Ihrer Frau sind Sie selbst schwer betroffen. Es braucht aus meiner Sicht auch keine präventive Verurteilu­ng. Sie waren übermüdet und haben den Zug einfach übersehen.“Der 30-Jährige nahm das Angebot an, zahlt 1800 Euro und 100 Euro für die Verfahrens­kosten.

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Alle drei PkwInsasse­n wurden schwerst verletzt, die Ehefrau (27) des Lenkers verstarb zwei Tage nachdem Unfall

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