„Ein Gesetz, das nur einen populistischen Hintergrund hat“
Ein Kopftuchverbot an Schulen soll von anderen Problemen ablenken, meinen Leser. Andere halten es für notwendig, als Schutz gegen Mobbing und zur Förderung der Integration.
Denkzettel: „Poker um das Kopftuch“, 19. 11. und Außensicht: „Brisante Glaubensfragen“, 21. 11. ehr geehrter Herr Götz! Mit Ihrem Artikel „Poker um das Kopftuch“sprechen Sie mir aus der Seele. Vor allem Ihrevermutung, dass dies nur eine politische Duftmarke der Regierungsparteien sei, gefällt mir besonders gut. Auf Ihre Frage, ob dieses Gesetz nötig ist, kann ich Ihnen nur mit einem klaren Nein antworten.
Ich bin dermeinung, dass dieses Gesetz wieder nur einem populistischen Hintergrund geschuldet ist und von den wahren Problemen ablenken soll. Was sollte diese Regierung sonst machen? Es gibt ja derzeit keinen „Ansturm“von Flüchtlingen auf unser Land, also muss ein altbewährtes Thema gefunden werden, um die Wählerschaft zu beruhigen. Gut so, weiter so!
Manfred Roth, Hitzendorf
SAnpassen
Wir finden das Kopftuchverbot in Schulen einwandfrei in Ordnung. Damit können die Kinder nicht gezwungen werden, auch in der Schule ihren (nicht selbst gewählten?) Glauben auszuleben, sondern sie können sich an unsere Lebensweise besser anpassen. Wir sind ein europäi- sches Land mit allen Freiheiten, die allen Menschen ein sorgloses, offenes Leben ermöglichen. Wir müssen uns auch in muslimischen Staaten an die muslimische Umgebung anpassen. Dies sollte auch fürzuwanderer gelten. Viktor Zenz,
Pirching am Traubenberg
Zeitverschwendung
Verplempert man seine Zeit mit Kopftücher-debatten für oder gegen Volksschülerinnen? Sollen sie ihr Kopftuch tragen, wann undwo siewollen. Das zu diskutieren, macht uns nur lächerlicher, als wir schon sind! Schau in die Realitätskiste! Händchen schütteln – sich beliebt machen – so vergeht die kostbare Zeit des Sechs-monate-eu-vorsitzes! Denn viel mehr an Ideen kommt dabei nicht heraus. Ing. Wolfgang
Hauck, Sattendorf
Mobbing
Ich verstehe die Eltern dieser Kleinen nicht. Ohne Kopftuch ist das Kind ein ganz normales österreichisches Schulkind. Mit Kopftuch ist das Kind als kein einheimisches Kind erkennbar. Das Kopftuch trägt dazu bei, dass diese Kinder stärker gemobbt werden als österreichische Kinder.
Hans Alois Glanz, Knittelfeld
Populismus
Die steirische SPÖ wollte im September auch ein Kopftuchverbot für Mädchen bis 14 Jahre haben (siehe Kleine Zeitung, 14. 9. „SPÖ und ÖVP für Verbot von Kopftuch“). Nachdem die Regierung nun ein Verbot anstrebt, sagte Spö-landesrätin Lackner in der Sendung „Steiermark heute“, diese Forderung von den Blauen sei populistisch und siewerde nicht zustimmen.
Kann das jemand verstehen? Wenn die SPÖ einkopftuchverbot fordert, ist das toll. Aber wenn die FPÖ auch so ein Verbot fordert, ist das schlecht. Mit so einer Politik kann man nichts gewinnen. Im Duden steht genau, was eigentlich Populismus ist, bitte nachlesen.
Herbert Illmeier, Graz
Witzig und spritzig
Die Beilage zur Sonntagsausgabe schätze ich sehr und erfreue mich jedes Mal an den sinnhaft witzig-spritzigen Beiträgen von Ute Baumhackl, Bernd Melichar und Frido Hütter. Frido Hütter danke ich besonders für die Kolumne zum 11. November mit dem Gedicht der alten Dame, das mich persönlich sehr berührte. Berti Lackner,
Weinburg amsaßbach
Wie so oft zeigt sich auch hier, dass Recht nicht immer auch Gerechtigkeit bedeutet. Nüchterne Logik undmenschlichkeit sind oft schwer zu vereinen. Dennoch ist die juristische Qualität der Asylgesetze und Verordnungen durchaus verbesserungswürdig, denn der Rechtsstaat kann durchaus auch menschlich sein, ohne in Willkür abzugleiten. Verbesserungspotenzial ist da reichlich vorhanden.
Für den Fall der Familie in Vorarlberg und für das humanitäre Bleiberecht im Allgemeinen gäbe es aber auch eine einfache Notlösung: Der Landeshauptmann von Vorarlberg muss nur eine offizielle Einladung aussprechen – sie garantiert unbeschränkten Aufenthalt.
Ing. Peter Hölfont, Voitsberg