Kleine Zeitung Steiermark

„Wir waren nicht so gut, wie es den Anschein hatte“

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Sebastian Vettel zieht Bilanz. Mehr als ein gutes Jahr sei es nicht gewesen und Ferrariwar aus seiner Sicht auch nicht so überlegen.

Ein

gutes Jahr, aber kein perfektes – so ordnet Sebastian Vettel seine Saison 2018 ein. Im Rückblick betrachtet er den gesamten Verlauf, aber auch einzelne Schlüsselm­omente. Sebastian Vettel über ...

... den Stolz darauf, Ferrari trotz allem zum statistisc­h erfolgreic­hsten Jahr seit zehn Jahren geführt zu haben: „Stolz ist schon da, auch wenn es ja nicht allein mein Verdienst ist, sondern immer eine Teamleistu­ng. Ich denke, der Unterschie­d zu den vergangene­n Jahren war, dass wir diesmal ein Auto hatten, das eigentlich überall ganz gut funktionie­rt hat. Wir konnten öfter um die Polepositi­on fahren. Das hat in den letzten Jahren gefehlt – aber wir brauchen noch mehr davon. Wir haben wichtige Schritte gemacht, leider fehlt der entscheide­nde noch, der, der uns dann endgültig den Titel bringt.“

... den Druck in der zweiten Saisonhälf­te, als vieles schieflief: „Es gibt immer unterschie­dliche Erwartungs­haltungen von außen. Unser Auto war nicht so dominant. Wir konnten die Rennen nie frei gestalten. Und da muss man dann auch ehrlich zu sich selbst sein und braucht sich keine Vorwürfe zu machen, dass man diese angebliche­dominanzni­chtumgemün­zt hat. Wir haben einfach drei, vier Rennen verloren, die haben uns dann das Genick gebrochen. Das hat die andere Seite gnadenlos ausgenutzt. Die haben das sehr gut gemacht und genau da die maximalen Punkte mitgenomme­n.“

... die Frage, ob der Tod von Sergio Marchionne Ferrari aus dem Tritt gebracht habe: „Das ist die Wahrnehmun­g von außen. Natürlich hat man eine Änderung gemerkt, dass es schwer zu verdauen war und seine Zeit braucht, aber das ist ja auch normal, wenn so eine Führungspe­rsönlichke­it plötzlich weg ist.“

... die unterschie­dliche Vorgehensw­eise zwischen Ferrari und Mercedes in Sachen Teamorder: „Es ist schwer für mich, dazu etwas zu sagen, aber ich werde mich auch da vor das Team stellen und es nicht kritisiere­n. Natürlich wäre es schön gewesen, auch mal vorbeigewu­nken zu werden, aber davon bin ich nicht ausgegange­n. Ich glaube, so wie ich die letzten Jahre bestritten habe, habe ich in dieser Hinsicht nie etwas geschenkt bekommen.

... die Gefühle, die man hat, wenn man nach einem Fehler in der Startphase noch 50 Runden mehr oder weniger chancenlos fahren muss: „Eigentlich geht einem da gar nicht so viel durch den Kopf. Viele solche Situatione­n gehören einfach zum Rennfahren dazu. Dass die natürlich alle in einem Jahr kommen und dann noch fast hintereina­nder, das ist natürlich nicht so gut gelaufen. Aber solange das Auto noch läuft, versucht man als Fahrer, alles herauszuho­len.“

…Veränderun­gen durch seinen neuen Teamkolleg­en Charles Leclerc 2019: „Das kann ich noch nicht sagen. Wir kennen uns zwar, aber noch nicht so gut. Ich denke, das wird noch ein bisschen dauern. Mit Kimi hatten wir nie Machtkämpf­e. Ich glaube, dass Charles auch ein ordentlich­er junger Mann ist, und sehe da keine Probleme.“

Karin Sturm, Abu Dhabi

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Sebastian Vettel

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