Alle jagen
Der Schweizer Beat Feuz startet heute (20.15 Uhr) als Favorit in die Abfahrt von Lake Louise. Der letzte ÖSV-SIEG liegt acht Jahre zurück. Walder und Striedinger beim Rennen mit dabei.
Der Skihang von Lake Louise ist in die kanadischen Rocky Mountains eingebettet, doch wehte dort in den vergangenen Jahren vorrangig eine norwegische Fahne. Das rührt daher, dass sich die „Elche“Aksel Lund Svindal und Kjetil Jansrud in der Provinz Albert pudelwohl fühlen. Zahlen belegen das: Svindal konnte hier bereits acht Mal als Sieger abschwingen (zwei Mal in der Abfahrt, sechs Mal im SuperG), Kollege Jansrud immerhin drei Mal (einmal in der Abfahrt, zwei Mal im Super-g).
Doch die Zeiten ändern sich. In der vorjährigen Abfahrtwurde erstmals seit 2011 dank Beat Feuz wieder die Schweizer Flagge gehisst – und so wie es aussieht, wird diese auch heute (20.05 Uhr, ORF eins live) wieder für den „eidgenössischen Kugelblitz“wehen. Nach den Eindrücken von den Trainingsläufen gilt Feuz als klarer Favorit. Auch, weil hinter der Stärke Svindals ein großes Fragezeichen steht. So fuhr der „König“von Lake Louise im Training mit Daumenschiene und angeklebtem Skistock, war aber dennoch schnell unterwegs.
Und wie steht es um die Österreicher, die hier seit acht Jahren einem Sieg hinterherfahren? 2010 hat Michael Walchhofer als letzter Österreicher auf der heuer 3120 Meter langen Piste „Men’s Olympic“im Banff National Park triumphiert. Heißestes Ösv-eisen ist wohl wie- 2. Training für die Herren-abfahrt in Lake Louise am Samstag (20.15 Uhr Mez/live in ORF eins): 1. Beat Feuz (SUI) 2. Dominik Paris (ITA) 3. Johannes Kröll (AUT) 4. Niels Hintermann (SUI) 5. Adrien Theaux (FRA) 6. Carlo Janka (SUI)
10. Vincent Kriechmayr (AUT) 1:45,90 + 1,17 + 1,32 + 1,45 + 1,58 + 1,68 + 2,06
Der dritte Trainingslauf wurde wegen Schneefalls abgesagt.
der Matthias Mayer. Der Kärntner musste sich Feuz imvorjahr nur hauchdünn geschlagen geben. Mit zweiten Plätzen kennt sich der Abfahrts-olympiasieger von 2014 in Lake Louise bereits bestens aus, holte er hier doch diesen Rang bereits vier Mal. „Es wird schön langsam Zeit, dass ich einmal von ganz oben herunterlache.“Genieren müsse man sich für zweite Plätze nicht. „Daswar fast jedes Mal hinter Leuten, die schon 20, 30 Weltcupsiege haben. Ich war vier Mal knapp dran, jetzt braucht es ein saubereres, lockeres Läufl“, sagte der 28-Jährige, der sich aber für den Super-g am Sonntag mehr erhofft.
Der Rest vom ÖSV-FEST? Mayer hat mit Vincent Kriechmayr die letzte Saisonabfahrt in Aare gewonnen. „So anzufangen wie ich im Frühjahr aufgehört habe, wäre ein Traum“, sagte Kriechmayr, der in Schweden auch den Super-g für sich entschieden hatte. Er müsse dennochamboden bleiben. „Es war ein schöner Abschluss. Aber der Skisport entwickelt sich weiter, da darf man weder stehen bleiben noch zurückschauen“, warnte der Oberösterreicher. Nachdem das dritte Training abgesagt worden war, gingen die letzten zwei Ösv-startplätze an die Kärntner Otmar Striedinger und Christianwalder. Abschied nehmen heißt es von Erik Guay. Der zurückgetretene Lokalmatador wird am Sonntag einen Farewell-lauf absolvieren.