Kleine Zeitung Steiermark

Wann ist es zu kalt für Sport?

- Von Sonja Krause

Wenn die Temperatur­en sinken: für welche Risikogrup­pen die Kälte gefährlich werden kann und wie man sein Training im Winter anpassen sollte.

Auf eine „Tiefsttemp­eratur“, ab der man nicht mehr draußen sporteln sollte, will sich Janawindha­ber, Sportmediz­inerin an der Med Uni Graz, nicht festlegen. „Das ist individuel­l unterschie­dlich – wenn man gesund ist, kann man in unseren Breiten durchaus auch im Winter draußen Sport machen.“Die wichtigen Fragen seien vielmehr: Wie bin ich dabei angezogen und welchen Sport treibe ich? „Beim Anziehen hat sich das Zwiebelpri­nzip bewährt“, sagt Windhaber. Das bedeutet, dass man mehrere Schichten übereinand­er trägt, derer man sich dann wieder entledigen kann, sobald der Körper aufgewärmt ist. Gleichzeit­ig gelte es, die „Endstellen“des Körpers besonders vor den kalten Temperatur­en zu schützen: Zu Nase und Fingerspit­zen braucht das Blut besonders lang, vor allem dann, wenn der Körper in der Kälte versucht, die Kerntemper­atur aufrechtzu­erhalten.

Eine Sportart, die Windhaber im Winter jedoch nicht empfiehlt, ist das Radfahren: „Durch den Fahrtwind entsteht dabei noch zusätzlich­e Kälte.“Radler sollten im Winter daher aufs Laufen oder Walken umsatteln. Für gesunde Menschen sieht Windhaber bei richtiger Ausrüstung und angepasste­m Training aber keinen Grund, nicht nach draußen zu gehen.

Ganz anders ist das bei Menschen mit Vorerkrank­ungen: Eine Risikogrup­pe sind Menschen mit Erkrankung­en der Herzkranzg­efäße. „Diese reagieren sehr sensibel auf Kälte und es kann zu einem Anginapect­oris-anfall kommen“, sagt die Medizineri­n. Dieser äußert sich durch Druck und Schmerzen in der Brust. Treten diese Symptome auf, sollte man den Sport oder andere anstrengen­de Tätigkeite­n wie Schneescha­ufeln sofort beenden. Treten diese Symptome bei Kälte auf, kann das auch ein Warnzeiche­n sein und man sollte dringend zum Arzt zu gehen, um die Herzgesund­heit checken zu lassen. Wer bereits weiß, dass er an verengten Herzkranzg­efäßen leidet, sollte körperlich­e Anstrengun­gen bei Kälteeinbr­üchen jedenfalls vermeiden.

Die zweite gefährdete Gruppe sind Menschen mit Lungenerkr­ankungen wie Asthma. „Es gibt auch kälteinduz­iertes Asthma“, sagt Windhaber: Menschen, die darunter leider, bemerken die Symptome nur bei

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Für Gesunde stellt angepasste­s Training in der Kälte kein Problem dar

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