Wann ist es zu kalt für Sport?
Wenn die Temperaturen sinken: für welche Risikogruppen die Kälte gefährlich werden kann und wie man sein Training im Winter anpassen sollte.
Auf eine „Tiefsttemperatur“, ab der man nicht mehr draußen sporteln sollte, will sich Janawindhaber, Sportmedizinerin an der Med Uni Graz, nicht festlegen. „Das ist individuell unterschiedlich – wenn man gesund ist, kann man in unseren Breiten durchaus auch im Winter draußen Sport machen.“Die wichtigen Fragen seien vielmehr: Wie bin ich dabei angezogen und welchen Sport treibe ich? „Beim Anziehen hat sich das Zwiebelprinzip bewährt“, sagt Windhaber. Das bedeutet, dass man mehrere Schichten übereinander trägt, derer man sich dann wieder entledigen kann, sobald der Körper aufgewärmt ist. Gleichzeitig gelte es, die „Endstellen“des Körpers besonders vor den kalten Temperaturen zu schützen: Zu Nase und Fingerspitzen braucht das Blut besonders lang, vor allem dann, wenn der Körper in der Kälte versucht, die Kerntemperatur aufrechtzuerhalten.
Eine Sportart, die Windhaber im Winter jedoch nicht empfiehlt, ist das Radfahren: „Durch den Fahrtwind entsteht dabei noch zusätzliche Kälte.“Radler sollten im Winter daher aufs Laufen oder Walken umsatteln. Für gesunde Menschen sieht Windhaber bei richtiger Ausrüstung und angepasstem Training aber keinen Grund, nicht nach draußen zu gehen.
Ganz anders ist das bei Menschen mit Vorerkrankungen: Eine Risikogruppe sind Menschen mit Erkrankungen der Herzkranzgefäße. „Diese reagieren sehr sensibel auf Kälte und es kann zu einem Anginapectoris-anfall kommen“, sagt die Medizinerin. Dieser äußert sich durch Druck und Schmerzen in der Brust. Treten diese Symptome auf, sollte man den Sport oder andere anstrengende Tätigkeiten wie Schneeschaufeln sofort beenden. Treten diese Symptome bei Kälte auf, kann das auch ein Warnzeichen sein und man sollte dringend zum Arzt zu gehen, um die Herzgesundheit checken zu lassen. Wer bereits weiß, dass er an verengten Herzkranzgefäßen leidet, sollte körperliche Anstrengungen bei Kälteeinbrüchen jedenfalls vermeiden.
Die zweite gefährdete Gruppe sind Menschen mit Lungenerkrankungen wie Asthma. „Es gibt auch kälteinduziertes Asthma“, sagt Windhaber: Menschen, die darunter leider, bemerken die Symptome nur bei