Die Lebensretter aus dem Schockraum
Der Schockraum der Grazer Chirurgie mag nicht so telegen sein wie der Tv-serien-„emergency Room“. Doch hier werden echte Leben gerettet. Tagtäglich, im Team.
Hier, im Erdgeschoß des großen Chirurgie-komplexes, werden schwerstverletzte Patienten aus der gesamten Steiermark, aber auch aus dem Südburgenland und aus Kärnten erstversorgt. Auf dass sie eine Überlebenschance haben. er Laie mag da nur die offenkundige Verletzung – den abgetrennten Arm etwa – sehen. Aber „wenn jemand aus dem zweiten Stock fällt und der Fußwegsteht, ist es unwahrscheinlich, dass diese Verletzung die einzige ist“, versucht Paul Puchwein, Leiter der Sektion Trauma und Polytrauma und stellvertretender Klinikvorstand, zu erklären. „Unser Motto ist: Treat first what
Dkills first.“Sprich: Zuerst muss das behandelt werden, was das Leben des Patienten unmittelbar bedroht. „Es macht keinen Sinn, im Schockraum zu schauen, ob Fingernägel ausgerissen oder kleine Gelenke gebrochen sind. Wir müssen schauen, dass wir die Verletzungen, die Patienten in den nächsten 20 bis 30 Minuten umbringen können, erkennen. Wir müssen uns auf das Lebensbedrohliche fokussieren.“
Und dabei haben die Teams alle Hände voll zu tun. Etwa 700 bis 1000 Mal im Jahr wird Schockraum-alarm ausgelöst – allein im ersten Halbjahr gab es heuer ein Plus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Wir sind zahlenmäßig derzeitwahrscheinlich das größte Traumazentrum in Österreich“, so Puchwein – selbst im deutschen Spitzenfeld liege man unter den „Top 10, wahrscheinlich heuer sogar unter den Top 5“.
Ein Teil der Patienten kommt mit Notarzt bzw. Rettung, mehr als die Hälfte aber bereits mit dem Hubschrauber, der oben auf dem Dach landet. Sie werden über einen eigenen Lift ins Erdgeschoß gebracht und dort dem Trauma-team übergeben.
Jeder Handgriff hier ist auf Teamarbeit aufgebaut, schildert Barbara Hallmann von der Klinischen Abteilung für Allgemeine Anästhesiologie. Das fängt schon bei der Alarmie-