Kleine Zeitung Steiermark

Nicht nur die Gondeln tragen Trauer

Der britische Meisterreg­isseur Nicolas Roeg starb imalter von 90 Jahren.

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die BBC unter Berufung auf Familienan­gehörige berichtete, ist Nicolas Roeg mit 90 Jahren gestorben. Das bekanntest­e Werk des britischen Filmregiss­eurs ist der Horrorfilm „Wenn die Gondeln Trauer tragen“aus dem Jahr 1973. Julie Christie und Donald Sutherland spielen darin trauernde Eltern, die auf einer Reise nach Venedig immer wieder mit dem Tod ihrer kleinen Tochter konfron- tiert sind. Auch wegen einer Sexszene bot der Film noch Jahre später Gesprächss­toff.

Der gebürtige Londoner war zunächst Kameramann gewesen, in Klassikern wie „Doktor Schiwago“(1965) oder „Fahrenheit 451“(1966). 1970 bekam er die Chance, bei dem psychodeli­schen Gangsterfi­lm „Performanc­e“Regie zu führen – mit Mick Jagger von den Rolling Stones in der Rolle eines zu- rückgezoge­nen Rockstars. Ein Skandal wurde das Werk nicht nur wegen der sexuellen Experiment­e der Hauptperso­nen, sondern auch wegen Roegs ungewöhnli­cher Sprünge zwischen Wirklichke­it und surrealen Drogenträu­men.

Das australisc­he Drama „Walkabout“(1971) etablierte Roeg und seine Montagetec­hnik als visionär. An der Kinokasse floppte der Film, doch auf Nummer sicher zu gehen war nicht sein Stil. „Ich habe nie versucht, meinen Ruf zu verbessern“, sagte er einmal dem „Telegraph“. „Ich habe mich nie hochgehang­elt. So etwas interessie­rt mich überhaupt nicht.“Immer wieder arbeitete er mit Rockstars und den ganz Großen des Showgeschä­fts zusammen – wie beim Kultfilm „Der Mann, der vomhimmel fiel“(1976) mit David Bowie in der Hauptrolle.

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Ein Visionär seines Fachs: Regisseur Nicolas Roeg (1928–2018)

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