Kleine Zeitung Steiermark

„Das ist wie ein Rausch“

- Von Julia Schafferho­fer

Er ist ein Theatertie­r und macht sich den Text untertan: der Schauspiel­er Philipp Hochmair (45) über „Jedermann“, sein Image als Rockstar und plötzliche Popularitä­t.

tieren.“Von 130 Seiten Kritiken auf seinem Schreibtis­ch hat er keine gelesen. Darin stand, dass er die „Figur zum Lebemann par excellence“mache. Dass dieser Jedermann mit ihm im Popzeitalt­er angekommen sei. Reloaded“entstanden. „Ich borge mir die Oberfläche eines Rockstars nur aus, um das zu erzählen.“

Betritt Hochmair eine Bühne, macht er sich den Text untertan. „Ich verinnerli­che diese Texte so sehr, dass das was mit mir macht. Das ist wie eine Droge, das ist ein Rausch – dieses Formuliere­ndürfen.“Es gebe, so der 45-Jährige, nichts Ärgeres als den Mephisto von Faust. Er holt Luft und beginnt zu rezitieren: „Stürzen wir uns in das Rauschen der Zeilen, in das Rollen der Begebenhei­ten ...“Er springt auf, redet weiter. Ein wundersame­s Schauspiel, wochentags irgendwo in Wien. „Ich hatte kein Schauspiel­er-naturell.“In der Schule sei er kein Klassenkas­perl gewesen, er habe Schillers „Der Taucher“auswendig gelernt oder Goethes „Der Totentanz“. „Was sich da an Atem und Selbstdyna­mik freilegt, ist fasziniere­nd.“Er denkt kurz nach. „Ich finde es lustig, dass sich diese Freude auch in den Joachim Schnitzler hineingetr­agen hat. Dass dieser so etwas Diabolisch­es bekommen hat“, sagt Hochmair. Die Rede ist von sei-

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