Kleine Zeitung Steiermark

Es wird sicher nicht nachverhan­delt und es gibt auch keinen weiteren Spielraum.

- Sebastian Kurz

mit verbunden ist. Schon in der Früh hatte Eu-kommission­schef Jean-claude Juncker gesagt:„wenn ein Mitglied die EU verlässt, stimmt mich das traurig und bringt mich nicht in Hochstimmu­ng.“Der niederländ­ische Ministerpr­äsident Mark Rutte trug, Zufall oder nicht, eine schwarze Krawatte. Er stellte fest: „Niemand ist ein Gewinner, wir alle sind Verlierer.“Auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sprach von „zwiespälti­gen Gefühlen und Trauer“. Immer wieder betont wurde die Einheit der EU-27, auch, so berichtet ein hoher Diplomat, wenn das in letzter Sekunde aufgepoppt­e Geplänkel um Gibraltar für Unruhe gesorgt hatte: Es sei einfach nicht angebracht, gerade in Verbindung mit soweitreic­henden Entscheidu­ngen wie dem Brexit, nationale Interessen so hervorzuke­hren. Jeden- falls aber war es gelungen, bilaterale Übereinkün­fte von Beginn an abzuwehren und so Stärke zu zeigen. Theresa May selbst bemühte sich schließlic­h in mantraarti­gen Satzwieder­holungen, darauf hinzuweise­n, dass der nun beschlosse­ne Deal nicht nur der bestmöglic­he gewesen sei, sondern auch der einzig mögliche.

May das sagt, klingt das so: „Die besten Tage liegen noch vor uns.“Das Vereinigte Königreich könne wieder selbst über seine Grenzen bestimmen, sein eigenes Migrations­system entwickeln (nach dem Motto: nicht, wo jemand herkommt, ist die Frage, sondern, was er kann und ob wir es brauchen können). Sie sprach über ein neues Fördersyst­em für die Bauern, das Ende des Europäisch­en Gerichtsho­fes, ja: „Wir bekommen die Kontrolle über unser Geld zurück.“Weit über 300 Millionen Pfund könnten fortan in die Verbesseru­ng der Lebensumst­ände der Briten fließen – wöchentlic­h.

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