„Die Schweizer enthornen ihr Nationaltier“
Schweizer sagen Nein zur Hornkuh-initiative des Bergbauern Capaul, machen aber denweg frei für Sozialdetektive.
Der
Schweizer Bergbauer Armin Capaul hat am Sonntag den Kampf seines Lebens verloren. Die Mehrheit seiner Landsleute sagte Nein zu Capauls sogenannter Hornkuh-initiative. Damit erhält der Schutz von Kühen und Ziegen keinen Platz in der eidgenössischen Verfassung. Capaul konnte seine Enttäuschung über die Abfuhr nicht verhehlen, er hatte auf einen klaren Sieg bei der Volksabstimmung gesetzt. „Wenn das Volk da mit Nein stimmt, enthornt es das Nationaltier der Schweiz“, knurrte der 67-Jähri- ge. Der Mann mit dem Vollbart hatte die Initiative „Für diewürde der landwirtschaftlichen Nutztiere“fast im Alleingang auf die Beine gestellt. Dabei ging es aber gar nicht um ein Verbot der Hornbeseitigung –
Capaul wollte das Abschneiden der Hörner bei Kühen und Ziegen weiterhin erlauben. Die Bauern sollten aber eine finanzielle Entschädigung für das Halten von Tieren mit Hörnern kassieren. Denn für Vierbeiner mit Horn
„VORBEREITUNGSHANDLUNGEN“
müssen spezielle Stallungen angefertigt werden, die größer ausfallen. Auch das Referendum zur sogenannten Selbstbestimmungsinitiative, die Schweizer Recht über internationale Verträge stellen wollte, scheiterte. Ja sagten die Eidgenossen zu einem neuen Reglement, das Sozialversicherungen ermächtigt, Detektive anzuheuern, um Empfänger von Leistungen zu überwachen.