Kleine Zeitung Steiermark

Leih-scooter rollen bald in festen Bahnen

- Von Tanja Unterweger

Am Trendvehik­el E-scooter kommt man auf Wiens Straßen aktuell kaum vorbei. Polizei, Magistrat und Verleiher planen Leitfaden.

Zunächst noch belächelt, flitzen immer häufiger Menschen auf mit Elektromot­oren ausgestatt­eten Tretroller­n durch die Wiener Innenstadt. Seit dem Spätsommer mietenwien­er sowie Touristen ihre E-scooter mittels HandyApp. Wer einen Roller buchen möchte, hat momentan die Wahl zwischen drei verschiede­nen Anbietern. Nach dem Hype in der Hauptstadt könnten EScooter ab dem Frühjahr auch in Graz das Straßenbil­d prägen. Inwien ist die Flotte an verfügbare­n Geräten auf insgesamt rund 3000 Scooter angewachse­n. Tendenz steigend.

Die Scooter sollen dabei keine reinen „Spaßvehike­l“sein, bestätigt ein Sprecher des Anbieters „Bird“gegenüber der Kleinen Zeitung. Vielmehr gehe es darum, auf diese Weise Alltagsweg­e praktisch und umweltfreu­ndlich zurückzule­gen. Mit einer Höchstgesc­hwindigkei­t von rund 25 km/h werden die Gefährte als Fahrräder eingestuft, womit für die Lenker der E-scooter gleiches Recht wie für Radfahrer gilt. So ist das Fahren auf dem Gehweg verboten, stattdesse­n muss der Radweg genutzt werden, erklärt die Mobilitäts­agenturwie­n.

Wichtig ist auch das ordnungsge­mäße Abstellen nach Ende der Fahrt, beispielsw­eise bei einem Fahrradstä­nder. Abends werden die Roller eingesamme­lt und aufgeladen, um in der Früh wieder in der Stadt verteilt zu werden.

nach wenigen Monaten Betrieb ist durchwachs­en. Der großennach­frage nach den E-scootern stehen eine Reihe von Unfällen, unsachgemä­ß abgestellt­e Roller quer über Gehwege und vor Geschäftse­ingängen und Rollerfahr­er, die sich nicht auf die Radwege beschränke­n und damit Fußgän-

ger gefährden, gegenüber. „Die Anbieter bemühen sich um einen geordneten Betrieb. Dennoch liegen beispielsw­eise bei stürmische­m Wetter Roller über dem Radweg oder sogar aufdemblin­denstreife­n“, so Petra Jens, Fußgängerb­eauftragte der Stadt Wien. Die E-scooter CHRISTIAN WIND beschleuni­gen schneller als Fahrräder, bremsen jedoch langsamer. So kam es bereits zu Unfällen mit Verletzung­en.

plant deshalb in Zusammenar­beit mit der Polizei einen Leitfaden, der den Anbietern gewisse Grundregel­n vorschreib­en wird. Dabei wird es vor allem um Ausrüstung­sauflagen, die etwa Reflektore­n, Lichtausst­attung oder Beschaffen­heit der Bremsen betreffen, für die einzelnen Gefährte gehen, erklärte Leopold Bubak von der MA 65. Zusätzlich wurde vereinbart, dass alle Scooter künftig registrier­t und zertifizie­rt werden müssen. Das korrekte Abstellen nach der Fahrt soll der Scooter-fahrer künftig per Foto belegen müssen.

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E-scooter: ein Spaß, der zu Problemen im Verkehr führt

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